Wer letztlich die Tore mache, sei ihm egal, sagte Spielertrainer Fabian Hürzeler. Dennoch ist es auffällig beim FC Pipinsried, dass zurzeit die Abwehrspieler die entscheidenden Aktionen vor dem gegnerischen Tor haben. Vorige Woche hatte der eingewechselte Philip Grahammer das 3:2-Siegtor gegen Jahn Regensburg II erzielt, und diesmal, bei der SpVgg Hankofen-Hailing, traf der einstige Drittliga-Profi Denny Herzig, ebenfalls per Kopf, zum 1:1-Endstand. Dass die Defensive die starken Standards zu Toren nutzt - Herzigs Kopfballtor in der 46. Minute resultierte aus einem kurz ausgeführten Eckball - kommt der Mannschaft zurzeit ganz besonders zupass. Denn in Serge Yohoua, Atdhedon Lushi und Almir Hasanovic fehlen drei Stürmer verletzungsbedingt. Yohoua wird wegen chronischer Kniebeschwerden auf absehbare Zeit nicht zurückkehren.
Trotzdem war Hürzeler mit dem Remis gar nicht zufrieden. "Wir wollten drei Punkte, die wären nach dem Spielverlauf auch verdient gewesen", fand der 23-Jährige. Sein Team habe dominant begonnen, durch einen Pfostenschuss habe Hankofen etwas Aufwind bekommen und in der 26. Minute die Führung durch Thomas Rappl erzielt, ebenfalls nach einem Standard. Herzigs Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff folgten dann zahlreiche ungenutzte Pipinsrieder Chancen. "Wir spielen zurzeit mit einer falschen Neun", so Hürzeler, Neuling Thomas Schreiner und Ruben Popa wechseln sich in dieser Rolle ab. Insgesamt fehle aber natürlich die Durchschlagskraft. Es sei ungewiss, wann die Stürmer wieder auflaufen könnten, Hasanovic sei nach Knieproblemen womöglich in ein bis zwei Wochen wieder dabei. Insgesamt hat die Mannschaft die Personalnot in der Offensive aber gut überstanden: Pipinsried ist Tabellenzweiter und hat nun bereits sieben Spiele in Serie nicht verloren.