Fußball-Bayernliga:Beeindruckend kompakt

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BCF Wolfratshausen zeigt in Hankofen keinerlei Schwächen

Von Andreas Liebmann, Wolfratshausen

Die SpVgg Hankofen-Hailing hat schon ein bisschen was erlebt in dieser Saison, der Aufstiegsaspirant Garching war da, der gerade von der Tabellenspitze verdrängte TSV Landsberg, beide hat der Bayernliga-Vorletzte bezwungen. Daher konnte sich der aktuelle Gast durchaus etwas darauf einbilden, als Hankofens Vereinsführung und Trainer Vitus Nagorny nach der Partie am Samstag unisono versicherten, ein derart kompakter und souveräner Gegner sei bisher bei ihnen noch nicht vorstellig geworden. Klaus Brand, Sportchef des BCF Wolfratshausen, war gerne bereit dazu - sich stellvertretend für die Mannschaft ein bisschen etwas einzubilden auf dieses Kompliment.

Der 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg war eben auch äußerst souverän zustande gekommen. Seit Wochen fehlt Wolfratshausens Abwehrchef Lech Kasperek, für den der bisherige Spielgestalter Marco Höferth zum Innenverteidiger umfunktioniert wurde, auch sein Nebenmann Onur Misirlioglu fehlte und wurde durch Vincenzo Potenza ersetzt - dennoch ließen die Gäste keine nennenswerte Torchance für den Gegner zu. Sie selbst wurden zunächst vor allem über die lauf- und dribbelstarke rechte Seite immer wieder gefährlich, wo Außenverteidiger Christian Duswald, Jona Lehr und Stürmer Michael Marinkovic wirbelten, doch der finale Pass fehlte.

Ein solcher gelang Janis Hoffmann unmittelbar nach der Pause in die Schnittstelle der Hankofener Abwehrkette, wo Werner Schuhmann zum 0:1 (46.) enteilte. Hoffmann und Thomas Edlböck ergänzten sich prima in der Mittelfeld-Zentrale des BCF: Edlböck, der laut Brand "seit Wochen überragend" spielt, mit großer körperlicher Präsenz, und Hoffmann, der dem heutigen Wolfratshauser Trainer Reiner Leitl einst beim TSV Eching als Spielertrainer nachfolgte, mit all seiner Routine. "Er macht viel mit Auge und spielt eigentlich nie einen Fehlpass", lobte Brand, "mit den beiden haben wir im Zentrum keine Fehlerquelle". Überhaupt ist er froh, dass Leitl inzwischen eine gute Mischung aus Jugend und Routine auf dem Platz hat und einen Kader "von 16 bis 18 fast gleichwertigen Spielern, mit dem man sehr gut rotieren kann". Diesmal kam etwa Sebastian Pummer von der Bank. Das 2:0 erzielte Lehr (66.), Marinkovic und Schuhmann hatten bereits je eine riesige Chancen vergeben. Brand hofft, dass das Team nun nachlegt. Denn trotz aller Souveränität ist es nur Tabellenzehnter.

© SZ vom 05.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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