Fußball-Bayernliga:Bedingt meisterlich

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Deckel drauf: Pullachs Christoph Meißner beruhigte die Nerven seines Trainers mit dem späten Tor zum 2:0. (Foto: Johannes Simon)

Pullach genügt durchschnittliche Leistung gegen Erlbach

Einen kleinen Seitenhieb konnte sich Frank Schmöller nicht verkeifen: "Ein Arbeitssieg, ein Pflichtsieg. Solche Spiele musst du erst mal gewinnen. Das gelingt nicht jedem", sagte der Trainer des SV Pullach nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg seines Teams gegen den Abstiegskandidaten SV Erlbach. Die Anspielung ging in Richtung des VfR Garching, der zur gleichen Zeit eine 0:2-Niederlage in Kirchanschöring einsteckte. Womit die Pullacher an der Tabellenspitze wieder an den Garchingern vorbeigezogen sind. "Ich habe mit dem Team eine klare Vereinbarung", sagt Schmöller. "Wir wollen uns für das Geleistete belohnen und am Ende die Meisterschaft feiern." Sozusagen als Kompensation für den Aufstiegsverzicht; Pullach hat bekanntlich mangels geeigneter Spielstätte keine Regionalligalizenz beantragt.

Gegen Erlbach spielten die Isartaler allerdings, das musste auch der Übungsleiter einräumen, keineswegs meisterlich. "Gegen einen effektiveren Gegner gehen wir hier nicht als Sieger vom Platz", sagte Schmöller. Dabei hatte alles optimal begonnen, als Andreas Roth einen Freistoß mit Schnitt in Richtung Tor zirkelte, Alexander Benede gab dem Ball mit dem großen Zeh die entscheidende Richtungsänderung - schon nach acht Minuten stand es 1:0. Pullach kontrollierte die Partie, allerdings ohne nach vorne durchschlagend erfolgreich zu sein. "Unsere Laufbereitschaft war nicht die allergrößte", kritisierte SV-Coach Schmöller.

Im zweiten Abschnitt machte sich das dann auch bemerkbar, was die Spielanteile anging. Die Gäste machten Druck und kamen auch zu einigen Torchancen, doch Keeper Michael Hofmann, 43, der offenbar kurz vor einer Vertragsverlängerung steht, ließ einmal mehr keinen Gegentreffer zu. In der Schlussminute brachte dann Christoph Meißner einen Konterangriff erfolgreich zu Ende und ließ die gut 80 Zuschauer an der Gistlstraße und seinen Trainer aufatmen: "Für mein Nervenkostüm ist das 2:0 ein bisschen spät gefallen."

Derweil wird mächtig am Kader für die kommende Spielzeit gearbeitet. "Noch immer hat keiner gesagt, dass er weg will", so Schmöller, der allerdings einräumt, dass "der ein oder andere Verein an unseren Spielern dran ist". So ist Daniel Leugner, 20, bei höherklassigen Klubs im Gespräch. "Wir werden einem solchen Talent keine Steine in den Weg legen", sagt Schmöller. "Aber über unserem Trainingsgelände hängt auch kein Discount-Schild."

© SZ vom 25.04.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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