Die Lage der Liga ist und bleibt kurios: Vorne marschiert der SV Pullach ziemlich souverän davon, allerdings mangels Infrastruktur für die vierte Liga ohne Aussicht auf den Aufstieg. Und dahinter knüppelt sich eine Meute von sieben, acht Mannschaften um den zweiten Platz - mit immer wieder wechselnden Hauptdarstellern. Zuletzt schien es so, als wäre der FC Unterföhring zumindest mittelfristig der Primus inter Pares. Doch zwei Siegen folgte nun ein mageres 2:2 bei der DJK Vilzing. Womit die Elf von Trainer Andreas Pummer zwar Rang zwei in der Bayernliga Süd behauptete, die Konkurrenz allerdings wieder aufrücken ließ. Der Coach lässt sich die bisherige Saisonbilanz mit 35 Zählern aus 20 Partien indes nicht schlechtreden: "Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen stimmt der Kurs."
Beim Gastspiel in der Oberpfalz erwischten die Föhringer einen guten Start, nach einem Eckball von Tayfun Arkadas köpfelte Michael Kain die Kugel ins Tor der DJK - 0:1 (16.). Doch statt es sich hinten gemütlich machen zu können und aus einer sicheren Defensive den ein oder anderen Konter zu fahren, war der Vorteil schon bald wieder passé: Diesmal nutzten die Vilzinger einen Eckball, der Schuss von Tobias Bräu aus dem Rückraum wurde abgefälscht und war deshalb nicht zu halten für FCU-Torwart Sebastian Fritz (31.). "Sehr unglücklich für uns, der wäre nie und nimmer reingegangen", meinte Pummer.
Auch beim dritten Tor spielte ein Eckstoß eine tragende Rolle, diesmal allerdings wurde die Standardsituation für die Gäste zum Bumerang, Vilzing eroberte den Ball rustikal, die Föhringer Proteste verhallten ungehört. Und schon lief der schnelle Konter, nach Pass von David Romminger überwand Markus Dietl Fritz mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 (34.). "Klares Foul davor an Yakub Dora. Der Schiri hat sich später bei mir für die Fehlentscheidung entschuldigt", sagte Pummer.
Nach der Pause verpassten es die Gastgeber, den dritten Treffer nachzulegen, es wäre wohl die Entscheidung in dieser umkämpften Partie gewesen. Und der FC Unterföhring kam noch einmal zurück: Arkadas bereitete abermals vor, diesmal per Freistoß, Nimat Torah, "der Kleinste auf dem Platz" (Pummer), köpfelte zum 2:2 ein (59.). Die Begegnung blieb spannend, zunächst ließen die Oberpfälzer drei gute Gelegenheiten zur neuerlichen Führung aus, dann hatte kurz vor Schluss Andreas Faber die dicke Gelegenheit zum Siegtor, doch sein Schuss verfehlte das Ziel. Während Vilzing mit dem Unentschieden haderte, nahm Andreas Pummer den Punkt dankend mit nach Hause: "Das Ergebnis ist aus meiner Sicht leistungsgerecht", sagte der Coach. Sonthofen und Heimstetten heißen die beiden letzten Gegner im Kalenderjahr 2016. Zwei weitere Bewerber im Kampf um den Titel des ersten Pullach-Verfolgers.