Auf der vereinseigenen Facebook-Seite wurde am Samstagnachmittag schon mal vollmundig der vorzeitige Klassenerhalt verkündet, inklusive Foto der biertrinkenden Kicker des TSV Dachau 1865. Doch Marcel Richter, bis vor kurzem Spielertrainer und nunmehr Fußball-Abteilungsleiter, bleibt nach dem 4:0 (1:0)-Heimsieg gegen den TSV Landsberg vorsichtig: "Wir sind noch nicht zu einhundert Prozent durch", sagt er und muss dann doch lachen. Denn die Konstellation, durch die Dachau am letzten Spieltag der Bayernliga Süd noch in die Relegation rutschen würde, ist so gut wie ausgeschlossen: Der TSV selbst müsste natürlich in Bogen verlieren, gleichzeitig müssten die Konkurrenten Landsberg (gegen Garching), Pipinsried (in Kirchanschöring), Kottern (gegen Erlbach), Schwabmünchen (in Unterföhring) und Vilzing (gegen Wolfratshausen) allesamt gewinnen - dann hätte Dachau im Direktvergleich unter den punktgleichen Teams die schlechteste Bilanz. "So weit wollen wir es bestimmt nicht kommen lassen, wir werden auch in Bogen etwas mitnehmen", sagt Richter, der seine Mannschaft im Aufwind sieht, auch wegen des prestigeträchtigen Erfolgs im Sparkassenpokalfinale gegen den Stadtrivalen ASV (2:0) vergangene Woche. "Jetzt sind wir alle voll auf kommenden Samstag fokussiert und hoffen, dass das unser letztes Saisonspiel wird", sagt der Spartenleiter. 1865-Spielertrainer Fabian Lamotte ergänzte nach dem Sieg über Landsberg gut gelaunt: "Für uns war das ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt." Aber eben auch nicht mehr.
Zu Beginn hatte Landsberg gut mitgespielt, sich durch den früheren Ismaninger Rainer Storhas auch die erste Chance herausgespielt, doch Dachaus Torwart Toni Schröter parierte ganz stark (23.). Kurz vor der Pause zeigte Florian Wolf auf der Gegenseite, dass er nach langer Verletzungspause wieder auf dem Vormarsch ist: Nach Zuspiel von Fabian Negele schoss der 30 Jahre alte Angreifer zum 1:0 ein (40.).
Nach der Pause standen dann die Oliver-Wargalla-Festspiele auf dem Programm: Innerhalb von acht Minuten gelang dem Stürmer ein lupenreiner Hattrick: Zunächst veredelte er eine starke Vorarbeit von Christian Lippert (65.), beim 3:0 marschierte er leichtfüßig durch die Landsberger Abwehr (71.), kurz danach schoss Lippert den Kollegen an, Wargalla gab dem Ball aber die entscheidende Richtungsänderung - 4:0, der Endstand (73.). Der Dreierpack ist so etwas wie Wargallas vorläufiges Abschiedsgeschenk an die Dachauer: Er wird in der kommenden Saison bei seinem Heimatverein TSV Indersdorf in der Kreisklasse spielen, um in aller Ruhe sein Studium abschließen zu können. In der Saison 2017/18 rechnet Marcel Richter mit der Rückkehr des 23-Jährigen.
Fabian Lamotte war mit der Leistung des Teams zufrieden: "Bei uns ist der Ball sehr gut gelaufen. Wir haben sehr gut kombiniert und endlich auch die Chancen genutzt" sagte der Spielertrainer, der jedoch auch dem Gegner fair Respekt zollte: "Der Sieg ist etwas zu hoch ausgefallen, weil auch Landsberg sehr gut Chancen hatte", sagte Lamotte.