Fußball-Bayernliga:87 Minuten überlegen

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Sicher verwandelt: Marco Höferth trifft per Foulelfmeter zum 1:1. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wolfratshausen muss mit nur einem Punkt gegen Schlusslicht Ruhmannsfelden leben

Von Stefan Galler, Wolfratshausen

Den Reiz des Fußballs macht aus, dass man im Vorfeld eines Spiels im Normalfall nicht weiß, wer am Ende gewinnt. Zumindest wenn nicht gerade die ganz dicken Fische der Branche, also die Kategorie Barcelona, Real, Bayern, mitmischen. Da derlei Größen in der Bayernliga Süd selten sind, ist der Ausgang der Partien in dieser Spielklasse nur schwer zu prognostizieren - selbst wenn Kellerkinder und Aufsteiger beteiligt sind.

Die SpVgg Ruhmannsfelden ist beides - Tabellenschlusslicht und Neuling. Und zudem spielerisch arg limitiert, das bestätigt praktisch jeder Trainer, dessen Team das zweifelhafte Vergnügen hatte, gegen die Niederbayern anzutreten. Doch bei aller fußballerischer Beschränkung schafft es die Mannschaft von Trainer Wolfgang Kammerl immer wieder, auswärts zu punkten. Zuletzt beim hochgewetteten VfR Garching (1:1) - und nun auch beim BCF Wolfratshausen, immerhin Tabellenzehnter.

Sehr zum Ärger von Klaus Brand, dem Sportlichen Leiter der Farcheter: "Der Gegner war sehr schwach, die waren nur auf ein 0:0 aus, wollten den Ball halten und auf Zeit spielen." Und auch Trainer Reiner Leitl war mit dem mageren 1:1 (1:1) alles andere als zufrieden: "Es war ein Spiel auf ein Tor. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir ausreichend Chancen, um in Führung zu gehen." Das allerdings erledigte keine 180 Sekunden nach dem Anpfiff erst einmal der Außenseiter: Martin Kress köpfelte nach einem Eckball ohne Gegenwehr zum 0:1 ein. "Das war die einzige Chance von denen, ansonsten haben nur wir gespielt", grantelte Brand.

Wolfratshausen drückte danach aufs Tempo, doch SpVgg-Torwart Fabian Scholz verhinderte mehrmals den Ausgleich. Die allerbeste Chance ließ Torjäger Werner Schuhmann liegen, als er freistehend am Kasten vorbeiköpfelte (33.). Vier Minuten später ging der Mittelstürmer im Sechzehner der Gäste zu Boden, nicht nur BCF-Edelfan Edmund Stoiber forderte vehement Elfmeter. Den gab Schiedsrichter Danijel Djordjevic zwar, ließ jedoch die rote Karte stecken, nicht mal Gelb zückte er. "Ein klarer Platzverweis", schimpfte Brand, "aber es war sowieso unglaublich, was der Schiri gepfiffen hat." Zumindest blieb Marco Höferth beim Strafstoß ungerührt und traf zum 1:1 (37.).

Nach der Pause ließen die Farcheter etwas nach: "Wir waren nicht mehr so zielstrebig, die Partie wurde immer zerfahrener", sagte Leitl. Erst in der Schlussviertelstunde erhöhten sie noch einmal die Schlagzahl. So hätte es bei einer weiteren Attacke gegen Schuhmann abermals Elfmeter geben können (76.); schließlich vergab Onur Misirlioglu dann noch die letzte Chance auf ein Wolfratshauser Happy End (88.). "Jetzt müssen wir halt mit dem einen Punkt leben", so Leitl.

© SZ vom 28.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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