FC Unterföhring:Sommergefühle

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2:0 gegen Jahn Regensburg II: Der FC Unterföhring beendet nach über zwei Monaten endlich seine Sieglosserie.

Von Gerhard Fischer, Unterföhring

Als der FC Unterföhring sein erstes Saisonspiel gewann (gegen die DJK Vilzing), waren in Bayern noch Sommerferien, es war August und das Thermometer zeigte mehr als 30 Grad. Jetzt hat der FC Unterföhring sein zweites Saisonspiel gewonnen (2:0 gegen den SSV Jahn Regensburg II), es ist zwar immer noch warm, aber es ist schon Mitte Oktober. "Es hört sich vielleicht blöd an", sagte Unterföhrings Trainer Peter Faber, "aber wir hatten auch während der Negativserie keine schlechte Stimmung - und im Training waren immer alle da."

Zuletzt hatte Unterföhring vor allem Schwächen in der Defensive, bei den Gegentoren übertrafen sich die Abwehrspieler im kreativen Fehlermachen. Mal behinderten sie sich gegenseitig, mal traten sie neben den Ball, mal waren sie stiller Geleitschutz für gegnerische Stürmer. "Wir haben deshalb in der Woche vor dem Regensburg-Spiel gezielt an der Defensive gearbeitet", sagte Faber, "wir haben zum Beispiel intensiv Zweikämpfe geübt." Zudem habe das Trainerteam Einzelgespräche geführt. "Nach so einer Negativserie fehlte den Spielern das Selbstbewusstsein", sagte er, "ich wollte, dass sie die Köpfe frei bekommen."

Der FC Unterföhring kam dann auch gut ins Spiel und wäre in der zweiten Minute fast in Führung gegangen; doch Jahn-Keeper Alexander Weidinger parierte einen Schuss von FC-Stürmer Malcolm Olwa-Luta. Gut, dass auch Unterföhrings Keeper Daniel Shorunkeh-Sawyerr einen prima Tag erwischt hatte, denn er bewahrte die Gastgeber nach etwa 20 Minuten vor einem Rückstand, der möglicherweise alle guten Vorsätze pulverisiert hätte. "Daniel hat einen Volleyschuss aus sechs, sieben Metern mit einer Superparade abgewehrt", lobte Faber. "Er hat reaktionsschnell die Hand hoch gerissen."

Ein paar Minuten später gelang Unterföhring das 1:0. Florian Bittner zog nach einem abgewehrten Standard aus der zweiten Reihe ab, der Ball wäre weit neben das Tor geflogen, aber Pascal Putta lenkte die Kugel ins Tor (28.). "Die Führung hat die Mannschaft richtig befreit", sagte Faber.

In der zweiten Halbzeit bestimmten die Gäste, die immerhin im vorderen Drittel der Tabelle stehen, das Spielgeschehen; Unterföhring ließ aber defensiv wenig zu und war bei Kontern stets gefährlich. Doch Olwa-Luta scheiterte dreimal frei stehend am bärenstarken Weidinger. "Das ist ein ausgezeichneter Torwart", sagte Faber, "der hat ja auch einen Profivertrag bei Jahn Regensburg."

So war es Trainer-Neffe Andreas Faber vorbehalten, das 2:0 zu erzielen, und Malcolm Olwa-Luta, der verhinderte Torschütze, bereitete es vor: Er zog auf Rechtsaußen an seinem Gegenspieler vorbei, legte den Ball zur Mitte, wo Faber angerauscht kam und die Kugel unter die Querlatte wuchtete (64.).

Der FC Unterföhring ist zwar immer noch Vorletzter in der Bayernliga Süd, er hat aber nun den Anschluss hergestellt an Mannschaften wie Ismaning, Vilzing, Schwaben Augsburg oder Kirchanschöring. "So ein Erfolgserlebnis ist sehr wichtig", sagte Faber; es bringe negative Gedanken und Unsicherheiten aus dem Kopf. "Und wir wissen wieder, dass wir Fußball spielen können."

© SZ vom 15.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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