FC Unterföhring:Ohne Erfolgserlebnis in die Relegation

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Ein Schritt zu spät: Unterföhrings Kapitän Andreas Faber im Zweikampf mit einem Schwabenritter. (Foto: Claus Schunk)

Faber-Elf unterliegt auch Schwaben Augsburg.

Von Raphael Weiss, Unterföhring

Fünf Spiele hatte der FC Unterföhring zuletzt nicht gewonnen, das 2:1 gegen den TuS Holzkirchen war der einzige Sieg in der Rückrunde. Für die Mannschaft von Trainer Peter Faber ging es gegen den TSV Schwaben Augsburg deshalb darum, wenigstens ein Erfolgserlebnis zu haben, bevor es nach Ende der Saison in die Abstiegsrelegation geht. "Natürlich ist das auch in den Köpfen von den Spielern", so Faber. Und das merkte man ihnen ab der ersten Minute eines Spiels an, das schließlich 2:4 verloren ging - die sechste Partie ohne Dreier.

"Keine Querbälle", rief Kapitän Andreas Faber nach 60 Sekunden, was anscheinend nicht zu Ajlan Arifovic vordrang. Sein halbhoher Ball landete, anstatt bei Faber, bei Augsburgs Maximilian Löw, der Dominik Schön bediente. Dessen Schuss parierte Daniel Shorunkeh-Sawyerr.

Schwaben Augsburg dominierte die Partie. Unterföhrings Spiel besaß vor allen Dingen zwei Komponenten: hoch und weit. Kaum eine Passstafette, kein Eins-gegen-eins, kein überlegter Spielaufbau. Sobald die Heimmannschaft einmal den Ball erobert hatte, wurde es lang und ungenau. Kam doch ein Ball im Angriffsdrittel an, sahen die Zuschauer Fernschüsse. Erst zielte Leo Mayer aus der Distanz gut zehn Metern neben das Tor (14.), dann traf Faber aus 25 Metern ungefährlich in die Arme von Tobias Antoni (16.). Im Gegenzug zeigte Augsburg, wie Abstiegskampf gehen kann. Maximilian Fiedler trieb den Ball auf rechts nach vorne, spielte perfekt in den Lauf von Löw, der Shorunkeh-Sawyerr überlupfte und den Kopf von Simon Gail fand. Das 1:0 war hochverdient (17.).

Im Anschluss häuften sich die Fehler im Unterföhringer Spiel. Vor allen Dingen Torwart Shorunkeh-Sawyerr war es zu verdanken, dass der Rückstand nicht größer wurde - zumindest bis zur 30. Minute. Ein langer Abschlag überraschte die Spieler des FCU, zwei gewonnene Zweikämpfe später schickte Fabian Krug den ungedeckten Gail, der Löw bediente - 2:0. Bis zu Föhrings ersten Ballkontakt im gegnerischen Strafraum dauerte es 45 Minuten: Mayer überspielte zwei Verteidiger und bediente den freistehenden Luka Coporda, der aus fünf Metern den Anschlusstreffer erzielte. "Wir standen in der ersten Halbzeit viel zu weit von den Gegnern weg", sagte Trainer Faber. "Wenn man das Ganze unabhängig von den individuellen Fehlern betrachtet, dann war das heute auch eine Kopfsache."

Wie wichtig so ein Tor für den Kopf sein kann, zeigte die zweite Hälfte. Unterföhring spielte wie ausgewechselt, agierte überlegt, brach aussichtslose Angriffe ab, um sich neu zu sortieren, ging in Zweikämpfe und in Eins-gegen-eins-Situationen. Kurzum: Die Spieler hatten wieder Selbstvertrauen. Chancen sahen die Zuschauer aber nur selten. Die beste hatte Selcuk Altug, der erst den Keeper umspielte und dann ins leere Tor traf - allerdings hatte er zuvor knapp im Abseits gestanden.

Eine Viertelstunde vor Schluss nutzte Augsburg seine erste Chance der zweiten Halbzeit. Eine Flanke von Matthias Wallner rutschte durch die Innenverteidigung und wurde von Gabriel Merane zum 3:1 verwandelt (78.). Zehn Minuten später erhöhte Gail nach einem Konter auf 4:1. Den Schlusspunkt jedoch setzte Unterföhring - natürlich durch einen Fernschuss. Der eingewechselte Michael Kain zog aus gut 25 Metern ab, ein Ball in die Tormitte, der Antoni zum 2:4 durch die Hände rutschte.

"Das Positive ist, dass diese Mannschaft sich nie hängen lässt", sagte Faber. Diese Einstellung wird sie auch brauchen. In den restlichen Spielen gibt es kaum Hoffnung auf Erfolgserlebnisse. Mit Türkgücü-Ataspor und Jahn Regensburg II ist das Restprogramm schwer. Faber hatte bereits am Freitag beim Landesliga-Spitzenspiel zwischen dem VfB Hallbergmoos und dem FC Deisenhofen zwei mögliche Relegationsgegner beobachtet. "Die sind beide sehr gut. Die kommen mit ordentlich Schwung aus der Saison", sagte er. "Ich denke, die Chancen stehen 50:50."

© SZ vom 06.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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