FC Unterföhring:87 Gegentreffer

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Unterföhrings Keeper Daniel Shorunkeh-Sawyerr hatte auch in Schweinfurt sehr wenig Spaß. (Foto: Sven Leifer / imago)

Der Absteiger verliert zum Abschluss 2:7 in Schweinfurt - und feiert dennoch ein Spieljahr, das im Verein auch in Jahrzehnten noch gefeiert werden dürfte.

Am Ende hat sich Peter Faber sogar noch bedankt. Nicht für die sieben Tore, die der 1. FC Schweinfurt 05 seinem FC Unterföhring eingeschenkt hatte, aber für die Gastfreundschaft der Unterfranken. Denn auch die Unterföhringer 2:7-Niederlage im Willy-Sachs-Stadion zum Abschluss der Regionalliga-Saison änderte nichts daran, dass beide Mannschaften gemeinsam die Spielzeit ausklingen ließen. Die erste Stunde nach dem Spiel sei etwas deprimierend gewesen, sagte Faber, dann wurden Stimmung und Gefühlslage aber besser und besser. So gut, dass die Schweinfurter bereits weg waren, als die Unterföhringer mit ihren mitgereisten Fans noch den Kühlwagen beanspruchten.

Spieler und Vereinsmitglieder werden "noch in 30, 40 Jahren davon reden", sagt der FCU-Coach

Das Spiel ist schnell erzählt: Die Schweinfurter führten bereits nach 15 Minuten mit 4:0. "Schweinfurt hat richtig Rambazamba gemacht", sagte Faber. "Wir waren völlig überfordert." Das Resultat: Die Tore fielen "wie reife Früchte", betonte der FCU-Trainer. "Eine Stunde lang war's sensationell", fand auch Schweinfurts Trainer Gerd Klaus, dessen Mannschaft sich viel Selbstvertrauen für das Toto-Pokalfinale am Pfingstmontag in Bayreuth holte.

Besonders große Lust auf den Tabellenletzten hatte Adam Jabiri, der vor der Pause gleich viermal erfolgreich war. "Das ist ein richtig guter Mann, den haben wir nie in den Griff bekommen", sagte Faber über den Stürmer, der mit 27 Treffern souveräner Torschützenkönig der Liga wurde. Der FCU-Coach dagegen musste auf die wichtigen Fabio Sabbagh und Malcom Olwa-Luta verzichten. "Wir sind nicht in der Lage, solche Leute zu ersetzen", betonte er.

Weder die sieben Gegentreffer zum Abschluss - und insgesamt 87 in dieser Saison - noch der letzte Tabellenplatz, der schon lange feststand, konnten den FCU-Trainer davon abbringen, von einer "tollen Erfahrung" in der Regionalliga zu sprechen: "Trotz alledem hat's Spaß gemacht", betonte er. Die Spieler und die Vereinsmitglieder werden "noch in 30, 40 Jahren davon reden". Jetzt gehe es darum, sich in der Bayernliga "neu zu orientieren", erklärte er, "das wird schwer genug". Die Pause für Spieler und Verantwortliche ist kurz, bereits am 4. Juni ist Trainingsauftakt. "Uns bleibt nicht viel Zeit", sagte Faber.

In der Bayernliga nicht mehr mit dabei sein wird Philipp Schmidt, der in Schweinfurt beide FCU-Tore erzielte und seine erste Regionalliga-Saison mit zehn Treffern abschloss. "Wir haben alles versucht, aber leider verlässt er uns", sagte Faber. Der 26-jährige Angreifer will das machen, was dem FC Unterföhring nicht gelungen ist: in der Regionalliga bleiben.

© SZ vom 14.05.2018 / cbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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