FC Pipinsried:Reichlmayr sieht Rot

Lesezeit: 1 min

Nach einer Notbremse des Torwarts in der Anfangsphase geht der dezimierte FCP in Memmingen sogar in Führung, verliert am Ende aber noch mit 1:3. Die Hürzeler-Elf rutscht so noch tiefer in den Abstiegsstrudel.

Von Christoph Leischwitz, Pipinsried

Wenn eine Mannschaft nach nur 18 Minuten eine rote Karte bekommt und dann verliert, darf man wohl von einer spielentscheidenden Szene sprechen - oder doch nicht? "Na ja, aufgefallen ist es eigentlich nicht, dass wir einer weniger waren", fand Roman Plesche, der Manager des FC Pipinsried. Im Gegenteil, trotz der Unterzahl waren die Gäste beim Auswärtsspiel gegen den FC Memmingen gut sortiert und lange Zeit auch das Team mit den besseren Chancen. Pipinsried ging nach einem Abstaubertor von Denny Herzig sogar in Führung (53.). "Aber mit zehn Mann muss man einfach mehr Meter machen, die am Ende fehlen. Insofern war der Platzverweis vielleicht doch entscheidend", sagte Spielertrainer Fabian Hürzeler. Am Ende hieß es 3:1 (0:0) für Memmingen, und in naher Zukunft wird im Regionalliga-Abstiegskampf ein wichtiger Spieler fehlen.

Schuld war Torwart Thomas Reichlmayr an seinem Platzverweis nur bedingt. Denn zuvor hatte Christoph Burkhard einen fatalen Rückpass gespielt: Der ehemalige Profi hatte den Memminger Angreifer Muriz Salemovic in seinem Rücken übersehen. Das Laufduell um den Ball verlor Reichlmayr und wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Burkhard verließ dann den Platz. Nicht als Strafe, wie Hürzeler betonte, sondern aus taktischen Gründen. Für Reichlmayr kam der 19-jährige Sebastian Hollenzer zu seinem Viertliga-Debüt. "Er hat seine Sache gut gemacht, er hat unser Vertrauen", sagte Hürzeler. Immerhin hat der Ersatzmann für den SV Mering unter dem damaligen Spielertrainer Sascha Mölders schon eine komplette Landesliga-Saison gespielt.

Was sonst noch fehlte, um etwas Zählbares mitzunehmen: Cleverness. "Je länger wir in Führung sind, umso unruhiger wird das Publikum", mutmaßte Hürzeler. Doch die Führung währte keine zwei Minuten, dann hatte Jannik Rochelt den Ausgleich erzielt. Beim 2:1 (68.) für Memmingen zeigte der junge Torhüter Hollenzer Schwächen im Herauslaufen, wollte aber wohl keine zweite rote Karte riskieren. Das 3:1 von Coban Burak fiel erst in der 90. Minute.

Pipinsried wird nun zusehen, den ersten Sieg des Jahres im ersten Heimspiel des Jahres einzufahren, am Mittwoch (17.45 Uhr) gegen Burghausen. Burkhard wird gegen seinen alten Verein wieder auf dem Feld stehen. Torwart Reichlmayr hingegen nicht.

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: