FC Pipinsried:Mutig in die Niederlage

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Die Elf von Spielertrainer Fabian Hürzeler spielt in Buchbach groß auf und verliert dennoch mit 0:1. Vor allem, weil es den Gastgebern gelingt, Hürzeler durch eine taktische Umstellung zu neutralisieren.

Von Stefan Galler, Pipinsried

Fabian Hürzeler wirkte relativ entspannt, zumindest merkte man ihm nicht an, dass er in seiner Funktion als Spielertrainer des FC Pipinsried gerade eine absolut vermeidbare Niederlage im Abstiegskampf hatte einstecken müssen. Und so parlierte er bei der Pressekonferenz nach dem 0:1 (0:1) in Buchbach lässig über das Erlebte, lobte seine Mannschaft ("kein Vorwurf, nur, dass wir uns nicht belohnt haben") und zollte auch dem Gastgeber Komplimente ("bin echt begeistert, was hier abgeht"). Dabei ist die Lage für das Tabellenschlusslicht der Fußball-Regionalliga Bayern weiterhin prekär: Nur eine der jüngsten fünf Partien konnte Pipinsried für sich entscheiden, der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt sieben Punkte. Zumindest die Relegation ist für den Klub aus dem Dachauer Hinterland aber noch realistisch, schließlich hat er die beiden direkten Konkurrenten 1860 Rosenheim und Heimstetten in den verbleibenden beiden Heimspielen noch zu Gast. "Und unser Auftritt in Buchbach gibt Selbstvertrauen. Wir sind nicht wie ein Absteiger aufgetreten, haben mit Mut gespielt und spielerische Lösungen gesucht. Wir werden das Positive rausziehen", sagte Hürzeler.

"Bitter, weil wir hier noch nie so gut gespielt haben", fand Hürzeler

Seine Mannschaft war stark in die Partie gekommen: Kasim Rabihic hatte den ersten Abschluss, doch der frühere Garchinger Torwart Daniel Maus wehrte glänzend ab (8.). Drei Minuten später zwang auch Philipp Schmidt den Buchbacher Schlussmann nach einem beherzten Solo zu einer Parade. Die Buchbacher hatten alle Hände voll zu tun, um die Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten - und schlugen dann bei ihrer allerersten Chance zu: Nach Flanke von Sammy Ammari prüfte Stefan Denk den Pipinsrieder Torwart Thomas Reichlmayr per Kopfball, den Abpraller drückte Aleksandro Petrovic über die Linie - 1:0 für den TSV (30.). "Unser Plan ist am Anfang gut aufgegangen, dann kassieren wir ein bisschen aus dem Nichts das Gegentor. Da haben wir geschlafen", klagte Hürzeler. Anschließend sei "ein Knick" im Spiel seiner Elf zu beobachten gewesen.

Was aber auch an Gegner Buchbach lag, denn die Gastgeber schafften es durch eine Umstellung, den bis dahin starken Pipinsrieder Spielertrainer aus dem Match zu nehmen: "Als wir Stefan Denk auf Fabian angesetzt haben, konnte Pipinsried nicht mehr so flüssig nach vorne spielen. Das hat uns gutgetan", sagte TSV-Trainer Anton Bobenstetter nach der Begegnung.

Sein Team hätte gleich nach Wiederanpfiff klare Verhältnisse herstellen können: Noel Knothe holte Denk von den Beinen, doch Reichlmayr parierte den zu schwach geschossenen Elfmeter von Thomas Breu (47.). Die Rettungstat verlieh den Gästen Rückenwind, doch Buchbachs Keeper Maus war nicht zu überwinden. Die beste Parade lieferte der 24 Jahre alte Torwart in der 57. Minute gegen einen Kopfball von Maximilian Zischler, allerdings traf er den Pipinsrieder am Kopf. Zischler konnte nach längerer Behandlungspause mit einem Kopfverband weiterspielen.

So blieb es schlussendlich bei der 16. Saisonniederlage für den FCP. "Bitter, weil wir hier noch nie so gut gespielt haben", fand Hürzeler. "Aber wir sind selbst schuld, weil wir unsere Chancen einfach nicht nutzen." Für Buchbach dürfte dagegen der Ligaverbleib sicher sein: Durch den ersten Sieg nach vier Pleiten in Serie hat die Bobenstetter-Elf nun die 40-Punkte-Marke erreicht.

© SZ vom 23.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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