FC Pipinsried:Lupfer aus der Drehung

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Mit etwas Glück rettet der Tabellendritte im Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg II einen 1:0-Sieg ins Ziel und fiebert nun dem Spitzenspiel gegen Schwabmünchen in knapp zwei Wochen entgegen.

Von Christoph Leischwitz, Pipinsried

Es war ein Geistesblitz, der das Spiel entschied, ein sehr schön anzusehender. "Aber das war schon brutal gefährlich", fand Roman Plesche, der Manager des FC Pipinsried. Denn danach folgten keine weiteren Geistesblitze beim Auswärtsspiel gegen Jahn Regensburg II, und so hatte Pipinsried in der 90. Minute Riesenglück, als der Regensburger Sebastian Semmler mit einem Volleyschuss nur die Latte traf. Zwei Zähler weniger, und die Mannschaft wäre nun punktgleich mit dem TSV Schwabmünchen auf jenem Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation qualifiziert. So aber haben die Pipinsrieder, die nun schon zum dritten Mal innerhalb von vier Spielzeiten um den Einzug in die Regionalliga spielen, deutlich bessere Karten. Am 30. April steht übrigens das direkte Duell mit Schwabmünchen an.

Den Geistesblitz hatte Spielertrainer Fabian Hürzeler gehabt, in einer Szene, die typisch für das Spiel war: Pipinsried hatte viel Ballbesitz gegen die jungen, aber recht zweikampfschwachen Regensburger Talente. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte stand Hürzeler zentral im Mittelfeld, und in der Drehung um die eigene Achse lupfte er plötzlich den Ball hoch auf die linke Seite des Strafraums. Dort stand Atdhedon Lushi völlig frei und erzielte mit einem harten Schuss seinen zehnten Saisontreffer (45.+1.). "Eigentlich hätten wir dann das 2:0 machen müssen", fand Plesche, dann wäre es wohl nicht mehr spannend geworden. Thomas Berger und Almir Hasanovic vergaben die besten Chancen, bevor Regensburg noch einmal aufkam. Wie deutlich die Überlegenheit der Gäste war, zeigte eine für Pipinsried ungewöhnliche Statistik: Die üblicherweise spiel- wie auch kampfbetonte Mannschaft kassierte in Regensburg keine einzige gelbe Karte.

Mit dem knappen Sieg lässt es sich kaum verhindern: Der Druck ist wieder da. "Der Aufstieg war nach der Winterpause ein Thema", verrät Plesche. Nach nur einem Punkt aus drei Spielen im März habe man sich aber schon auf einen Verbleib in der Bayernliga eingestellt. "Und plötzlich lief es wieder besser", so Plesche. "Natürlich schielt man mal kurz auf die Ergebnisse der anderen", zumal Spitzenreiter Unterföhring nun auch nur noch vier Punkte entfernt ist. Aber in den verbleibenden fünf Partien könne unheimlich viel Unvorhergesehenes passieren. Ob ein letzter Schuss des Gegners an die Latte knallt oder im Netz zappelt, so etwas lässt sich schlicht nicht vorhersehen.

© SZ vom 18.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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