FC Pipinsried:Lieber zum Englischtest

Lesezeit: 1 min

Pipinsried zeigt beim 0:4 in Illertissen keine Gegenwehr. Manager Roman Plesche kündigt Konsequenzen an.

Von Christoph Leischwitz, München

Roman Plesche wertet es als ein gutes Zeichen, dass die Mannschaft am Samstagabend noch zusammen ausging, wo sie doch am Nachmittag, beim Auswärtsspiel in Illertissen, bedenkliche Auflösungserscheinungen gezeigt hatte. "Mit Abstiegskampf hatte das nichts zu tun", schimpfte der Manager des FC Pipinsried. Es gehe nicht um einzelne Fehler, die zur 0:4 (0:1)-Niederlage führten, sondern darum, dass man kollektiv den Ernst der Lage nicht begriffen habe.

Auch wenn der FC nicht gut ins Spiel gefunden habe, es hätte durchaus anders laufen können. Dann nämlich, wenn Angreifer Philipp Schmidt in der sechsten Minute FV-Keeper Kevin Schmidt überwunden hätte. Vor dem Führungstreffer war dann Oliver Wargalla an einem ballführenden Gegenspieler vorbeigerutscht, die Hereingabe verwertete Marco Hahn volley zum 1:0 (21.). Schon nach dem 2:0 durch Maurice Strobel (56.), dem eine verunglückte Kopfball-Abwehr vorausging, habe sich die Mannschaft aufgegeben, findet Plesche. Es folgte ein verwandelter Foulelfmeter durch Burak Coban (60.). Selbst eine rote Karte für Illertissens Moritz Nebel nach einer Notbremse konnte den Tabellenletzten nicht wachrütteln. Stattdessen kassierte Pipinsrieds Winterzugang Noel Knothe kurz darauf Gelb-Rot (73.). Ihn nahm Plesche bedingt in Schutz: "Die gelbe Karte war eine Fehlentscheidung", sagte er. Worüber er sich allerdings deutlich mehr aufregte, war das Fehlen eines anderen Verteidigers: Luis Grassow habe wegen eines Englischtests abgesagt. "Das ist ein No-Go", sagte der Manager, er habe seine Mannschaft in solch einer schwierigen Situation "im Stich gelassen". Das 4:0 kurz vor Schluss durch Felix Schröter war dann nur der Deckel auf einen Topf, in dem es offensichtlich ziemlich brodelt. Ein, zwei Chancen habe man ja schon noch gehabt. "Aber das Schlimmste ist, wenn man nicht kämpfen will."

Am Montag, mit ein wenig Abstand, wolle er sich mit Spielertrainer Fabian Hürzeler, der laut Plesche ebenfalls nicht gut gespielt hatte, und mit Co-Trainer Marcel Richter zusammensetzen und überlegen, welche personellen Konsequenzen der blasse Auftritt haben könnte. Sicher sei nur, dass man am Samstag, im Heimspiel gegen den auswärtsstarken SV Schalding-Heining, "ein anderes Gesicht zeigen muss", so Plesche. Sonst könnte es schon bald mit dem Abstiegskampf vorbei sein, lange bevor die Saison beendet ist.

© SZ vom 11.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: