FC Pipinsried:Ideenlos gegen Illertissen

Lesezeit: 2 min

Mit gesenktem Haupt: Pipinsrieds gefährlichster Angreifer Kasim Rabihic kam überhaupt nicht ins Spiel. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Fußball-Regionalligist FC Pipinsried scheitert im Totopokal-Achtelfinale an den Allgäuern - auch weil Spielertrainer Fabian Hürzeler derzeit für den DFB abgestellt ist.

Von Christian Bernhard, Pipinsried

Roman Plesches Körpersprache verhieß nichts Gutes. Immer wieder senkte der Sportliche Leiter des FC Pipinsried seinen Kopf, sein Körper regte sich dabei kaum. Er war enttäuscht - und damit am Dienstag nicht alleine. Die 0:1-Heimniederlage im Achtelfinale des bayerischen Totopokals gegen den FV Illertissen war völlig verdient. "Wir haben über 90 Minuten gar kein gutes Spiel gemacht", sagte Plesche. "Es war einfach enttäuschend."

Plesche war trotz seines immer wieder gesenkten Hauptes nicht entgangen, dass seine Mannschaft "keine richtige Torchance" hatte. Defensiv war der Auftritt okay, aber im Spiel nach vorne haperte es massiv. Kasim Rabihic bemühte sich, meist bekam Pipinsried seinen gefährlichsten Angreifer aber kaum ins Spiel. "Wir haben weder Zugriff noch Bälle in die Tiefe bekommen", sagte Plesche. Das spielerische Element, auf dem das fußballerische FCP-Konzept basiert, kam an diesem lauen Spätsommerabend gar nicht zum Tragen.

So war der Moment, als Pipinsrieds Co-Trainer Marco Krammel vom Schiedsrichter des Innenraums verwiesen wurde, weil er sich zu oft beschwert hatte (31.), schon einer der Höhepunkte. Damit war der FCP komplett trainerlos, denn Spielertrainer Fabian Hürzeler war zugleich im Stab der U20-Nationalmannschaft gefragt.

Hürzelers Fehlen machte sich vor allem in der Mittelfeldzentrale bemerkbar. "Das haben wir heute nicht kompensieren können", sagte Plesche. Pipinsrieds beste Möglichkeit vor der Pause war ein am Tor vorbeisegelnder Flugkopfball aus 15 Metern von Michael Denz. Das FCP-Problem an diesem Abend: die erste Hälfte war noch die bessere. Die Ungenauigkeiten im Spiel häuften sich danach, wie bei gleich mehreren schlecht ausgeführten Offensiv-Standards. So kam, was kommen musste: Felix Schröter erzielte mit einem platzierten Flachschuss aus 15 Metern das Tor des Tages (70.) für Illertissen. Eine Chance zum 1:1, die diese Bezeichnung verdient hätte, erspielte sich Pipinsried nicht mehr. "In der zweiten Hälfte kam viel zu wenig von uns, da war alles schlecht", fand Plesche.

Sorgen macht er sich vor allem wegen der fehlenden Konstanz. "Mal stimmt's hinten nicht, mal stimmt's vorne nicht. Beides können wir momentan nicht richtig umsetzen", klagte er. Plesche hofft, dass Hürzeler am Sonntag beim Ligaspiel in Garching das spielerische Element wiederbelebt - der kürzlich verpflichtete Özgür Sütlü soll dabei mithelfen. Sütlü konnte im Pokal aus formalen Gründen noch nicht spielen, am Sonntag soll er aber einsatzbereit sein. Plesche erhofft sich viel vom 25-Jährigen: "Er ist einer, der im zentralen Mittelfeld spielstark ist und uns da noch mal nach vorne pushen kann. Man hat es ja heute gesehen, wir haben da einfach Bedarf."

Pipinsried braucht ja dringend auch ein paar Punkte. In Garching "müssen wir was holen, am besten gewinnen", betonte Plesche. Er weiß aber auch, dass die Pokalleistung dafür nicht reichen wird. Am Sonntag brauche es eine geschlossene Leistung, unterstrich der Sportliche Leiter: "Sonst sehe ich schwarz."

© SZ vom 06.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: