FC Ismaning:Perfekte Woche

Lesezeit: 2 min

Seine aktuelle Mannschaft gewinnt knapp in Kottern, Trainer Xhevat Muriqi findet unterdessen einen Klub für die neue Saison: Er heuert im Sommer beim Bezirksligisten FC Moosinning im Landkreis Erding an.

Von Stefan Galler, Ismaning

Es war eine gute Woche für Xhevat Muriqi. Denn einerseits klärte sich seine etwas fernere Zukunft als Fußballtrainer. Und andererseits konnten die Kicker des FC Ismaning in Form eines 1:0 (0:0)-Auswärtssieges im Abstiegsduell beim TSV Kottern Argumente für ihren Coach sammeln, um zumindest dessen kurzfristige Betätigung zu sichern.

Muriqi, dessen Vertrag beim Bayernligisten nicht über die laufende Saison hinaus verlängert wird, hat sich während der Woche mit dem FC Moosinning auf ein Engagement ab Sommer geeinigt. Der Bezirksligist aus dem Landkreis Erding, aktuell Dritter der Nord-Staffel, trennt sich nach der Spielzeit von Daniele Reisinger, der das Amt selbst erst im Winter übernommen hat. Muriqi war von den Argumenten der Moosinninger auf Anhieb überzeugt: "Ich hatte ein paar Anfragen, aber diese war perfekt, auch weil ich zwei, drei Jungs dort kenne und weil es für mich nicht so weit zu fahren ist", sagt der 43 Jahre alte Coach. Dass er einen Abstieg um zwei Spielklassen in Kauf nimmt, ist für Muriqi kein Problem: "Ich wäre auch in eine noch niedrigere Liga gegangen. Wichtig ist mir die Möglichkeit, etwas zu erreichen", sagt er. "In Moosinning finde ich eine neue Herausforderung, nachdem ich in Ismaning diese Chance nicht mehr bekomme."

Dass er die FCI-Spieler sehr wohl noch erreicht, stellte das Team am Samstag in Kottern eindrucksvoll unter Beweis: Muriqi hatte vor der Partie darüber geklagt, dass es einzelnen Spielern an Willen und Entschlossenheit fehle. Er unterstellte ein "Mentalitätsproblem" und kritisierte, dass der ein oder andere wegen anstehender Vertragsgespräche nicht bei der Sache sei - im Abstiegskampf ein entscheidender Wettbewerbsnachteil. Doch in Kottern zeigte die Elf ein anderes Gesicht. "Heute war ganz deutlich eine Veränderung zu spüren", sagte der Übungsleiter nach dem ersten Sieg im vierten Spiel 2017. "Aber wir haben auch in der Landesliga immer dann unsere besten Leistungen gezeigt, wenn der Druck am größten war."

Allerdings hatten die Ismaninger diesmal auch die nötige Portion Glück, denn Gegner Kottern vergab zunächst in Person von Gökhan Celik und Roland Fichtl die ersten guten Gelegenheiten. Der FCI kämpfte sich hinein in die Begegnung, nach und nach erarbeiteten sich die Gäste mehr Spielanteile. Und jubelten dann nach der Pause zum ersten Mal, als Anton Siedlitzki den Ball über die Linie drückte; der frühere Hachinger stand jedoch im Abseits. Eine knappe Stunde war gespielt, da landete die Kugel zum zweiten Mal im Kotterner Netz - diesmal zählte der Treffer: Einen langen Ball von Ismanings Torwart Florian Preußer verarbeitete Routinier Mijo Stijepic perfekt, sein Zuspiel drückte Muhammed Aladdinoglu volley und unhaltbar abgefälscht über die Linie (58.) - das erste Saisontor des 22 Jahre alten Mittelfeldspielers. Kurz vor Schluss hatte der TSV dann noch die beste Chance zum 1:1 (85.). "Das hätte man abpfeifen müssen, weil Aladdinoglu gefoult worden ist", sagte Muriqi. Am Ende sollte seine Woche aber ungetrübt bleiben.

© SZ vom 03.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: