FC Ismaning:Auf Abstand

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Nach Ismanings 1:2 in Kottern macht Trainer Elfinger erst mal Urlaub. Die Diskussionen um ihn und sein noch immer siegloses Team begleiten ihn.

Von Stefan Galler, Ismaning

Die Leitung nach Kroatien ist nicht allzu stabil, dennoch bringt Rainer Elfinger seine Botschaft an den Mann: "Wir haben einen Negativlauf, gar keine Frage", sagt der Trainer des Fußball-Bayernligisten FC Ismaning am Tag nach der 1:2 (1:1)-Niederlage beim TSV Kottern. "Aber wir sind schon ein Stück selbst schuld, auch gegen Kottern haben wir wieder gefühlt zwei Eigentore beigesteuert."

Der FCI-Coach ist in einen kurzen Urlaub aufgebrochen; als Familienvater (und Rektor der Mittelschule Markt Schwaben) muss er die Ferien für eine Reise nutzen, auch wenn die Saison eben schon seit Juli läuft. "Ich habe darüber nachgedacht, den Urlaub abzusagen, mich aber dann doch entschieden, zu fahren. Die Diskussionen um mich und die Mannschaft wird es sowieso geben, egal ob ich da bin oder nicht", teilt der 51-Jährige mit. "Außerdem tut es in unserer Situation vielleicht ganz gut, wenn man sich mal ein paar Tage nicht sieht."

Sechs Spiele sind vorbei, Ismaning ist noch ohne Sieg, hat gerade mal drei Punkte auf dem Konto. In Kottern war das Team wild entschlossen, nach der Heimniederlage gegen Pullach vom Mittwoch (1:2) "den Bock umzustoßen" (Elfinger). Und lag nach nicht einmal einer Minute schon wieder hinten: Ein Eckball von Matthias Franke fand in der Mitte Sezer Yazir, der beinahe ungehindert einköpfeln konnte. "Wir wussten, dass Kottern auf Konter und Standards setzen würde. Und dann produzieren wir so eine sinnlose Ecke", haderte Ismanings Übungsleiter. Es folgte Einbahnstraßenfußball seiner Mannschaft, der es jedoch wie so oft in den zurückliegenden Wochen an Zielstrebigkeit mangelte. "Wir haben das Spiel gut in die Breite und in die Tiefe verlagert und bis zum letzten Pass stark kombiniert. Aber wir wollten den Ball zu sehr ins Tor tragen", so Elfinger.

Immerhin gelang seiner Mannschaft kurz vor der Pause der Ausgleich, ausgerechnet der frühere Kotterner Robin Volland holte jenen Elfmeter heraus, den Bastian Fischer cool verwandelte (45.). "Wir haben uns in der Kabine noch einmal eingeschworen, uns ganz viel vorgenommen", sagte der FCI-Trainer, dem dann auch gefiel, was er zu sehen bekam. Sein Team bestimmte das Geschehen, stand hinten sicher und agierte taktisch geschickt. "Wir haben auch mal einen weggefoult, wenn es nötig war, diese Konsequenz habe ich in den letzten Spielen vermisst", sagte Elfinger. Und doch wurde es wieder nichts mit dem ersten Saisonsieg, schlimmer noch: Ismanings Clemens Kubina leistete sich in der Vorwärtsbewegung einen missglückten Pass in die Spitze, Kottern schaltete blitzschnell um, den Abschluss fälschte der zurückgeeilte Kubina unglücklich ab und Matthias Jocham versenkte den Abpraller mit einem strammen Schuss (78.).

Unmittelbar davor hatte Elfinger in der Trinkpause vor genau solchen Situationen gewarnt. "Da kriege ich die Krätze", schimpfte der Coach aus seinem Urlaubsdomizil. Dass seine Offensivfraktion in Person von Tobias Killer (81.) und Angelo Hauk (83.) noch zwei hochkarätige Chancen ausließ, ließ ihn dann endgültig ratlos zurück: "Irgendwie sollte es nicht sein." Nun gelte es, die Nerven zu bewahren. Der Urlaub dürfte zumindest dem Trainer dabei helfen.

© SZ vom 06.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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