FC Deisenhofen:Überzahl bleibt ungenutzt

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Die Elf des ehrgeizigen Trainers Hannes Sigurdsson führt in der Schlussphase im Duell der Aufsteiger in Donaustauf und gibt kurz vor dem Ende leichtfertig zwei Auswärtspunkte aus der Hand.

Von Christian Bernhard, Deisenhofen

Sieben Punkte nach vier Spieltagen sind für einen Aufsteiger beachtlich, egal in welcher Liga. Der FC Deisenhofen könnte sich also kurz zurücklehnen und den gelungen Start genießen. Der FC Deisenhofen hat aber einen Trainer, der sich nicht so leicht zufrieden gibt. Die sieben Punkte seien nicht schlecht, "es könnte aber besser sein", fand Hannes Sigurdsson nach dem 2:2 seiner Mannschaft beim SV Donaustauf. Der späte Ausgleich, den der FCD am Samstag kassierte, ärgerte ihn, der ehrgeizige ehemalige isländische Nationalspieler sprach von "zwei verlorenen Punkten".

In Donaustauf habe es Phasen gegeben, in denen die Einstellung seiner Spieler nicht "top" gewesen sei, erklärte er und untermauerte damit seine hohen Ansprüche. Generell ist er mit Mentalität und Moral in den ersten vier Spielen aber sehr zufrieden. Sigurdsson hat bereits mehrere junge Spieler mit in die Rotation genommen, am Samstag feierten die 19-jährigen David Luksch und Nikolaos Gkasimpagiazov, die in der vergangenen Saison noch A-Jugend gespielt hatten, ihre Startelf-Debüts. Michael Bachhuber belohnte sein Team in Minute 42 für eine laut Sigurdsson "dominante" erste Hälfte. Gütige Mithilfe leistete Donaustaufs Torhüter Almin Abdihodzic, der Bachhuber den Ball unbedrängt in die Füße spielte.

Bachhuber trifft - doch das macht dem Trainer auch etwas Sorgen

Anfangs der zweiten Hälfte machte der FCD zwei Fehler, einen nutzte Nikola Vasilic zum 1:1 (47.). Vier Minuten später flog der Ausgleichsschütze wegen eines angedeuteten Kopfstoßes mit Rot vom Platz, Deisenhofen hatte fast eine komplette Halbzeit Überzahl vor sich. Nach Bachhubers 2:1 per Abstauber in Minute 74 war der dritte Saisonsieg zum Greifen nah, "wir hatten gute Kontrolle über das Spiel", sagte Sigurdsson. "Ganz unroutinierte Fehler" ermöglichten den Gastgebern aber den Ausgleich durch Mario Baldauf (86.).

"Wir haben vielleicht gedacht, es ist vorbei", bemängelte der FCD-Trainer. Die verlorenen Punkte nahm er als Anschauungsmaterial für die Spieler: Das sei der Unterschied zwischen Landesliga und Bayernliga, "hier wirst du für deine Fehler bestraft." Mittelstürmer Bachhuber hat keine Anpassungsschwierigkeiten an die neue Liga. Er habe überragend gespielt, konstatierte Sigurdsson, "und sich für die harte Arbeit belohnt". Die Tatsache, dass er drei der fünf FCD-Saisontore erzielt hat, bereitet seinem Trainer aber auch Sorgen: "Wir brauchen Tore von mehreren Spielern, es kann nicht sein, dass nur einer trifft." Was Sigurdsson gefällt, ist, dass sein Team alle vier Spiele kontrolliert habe. "Das Selbstvertrauen ist kein Problem, wir spielen unsere Stärken aus." Die Erkenntnis, dass das Niveau nicht zu hoch ist, sei ja wichtig für dieses Selbstvertrauen, mit dem sie am Samstag auch Türkspor Augsburg empfangen wollen.

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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