Eishockey:Inkonsequent bei den Pinguinen

Lesezeit: 2 min

Der EHC Red Bull München verliert nach seiner Heimpleite gegen Tabellenführer Mannheim nun auch noch in Bremerhaven gegen die Fischtown Pinguins.

Von Christian Bernhard, München

Der EHC Red Bull München hat sich selbst etwas unter den Weihnachtsbaum gelegt, auf das er gerne verzichtet hätte: ein Päckchen mit zwei Niederlagen. Auf die 1:3-Heimpleite am Freitag gegen Tabellenführer Mannheim folgte am Sonntagnachmittag ein 3:4 nach Verlängerung (1:2, 0:1, 2:0) bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven. Durch die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen ist die Tabellenspitze für den Meister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erst einmal in weite Ferne gerückt. "Das war nicht unser bestes Spiel", sagte Nationalspieler Yasin Ehliz, "uns fehlt es ein bisschen an der Konsequenz vorne."

Die Münchner hatten die vorweihnachtliche Reise nach Bremerhaven vorgewarnt angetreten. Nicht nur, weil sie schon die ersten beiden Saisonduelle gegen die Pinguins verloren hatten, sondern auch, weil die Norddeutschen die punktbeste Mannschaft der vorangegangenen zehn DEL-Spieltage waren. "Bremerhaven hat eine gute Mischung aus Spielern, die in Nordamerika Erfahrungen gesammelt haben", sagte EHC-Trainer Don Jackson. "Sie sind immer bereit für uns und immer gefährlich."

Der Meister scheitert in Serie am gegnerischen Torwart

Gegen die mit nur drei Angriffsreihen antretenden Bremerhavener erwischte der EHC dennoch einen starken Start: Verteidiger Keith Aulie schob die Scheibe aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Tor (2.). Die Führung hielt aber nicht lange, da die Pinguins auch ihre erste Chance nutzten: Fedor Kolupaylos Schlagschuss rutschte Kevin Reich durch die Beine (5.). Reich spielte wie schon in den letzten 32 Minuten gegen Mannheim für Nationaltorhüter Danny aus den Birken, der krankheitsbedingt nicht nach Bremerhaven gereist war. Zwei Minuten später hätten die Pinguins nachlegen können, doch Reich vereitelte einen Alleingang ihres Topscorers Mark Zengerle. Die Münchner hatten immer wieder Chancen, scheiterten dabei aber an Fischtown-Torhüter Tomas Pöpperle. Fünf Sekunden vor Ende des Startdrittels übersahen sie allerdings Rylan Schwartz, der direkt vor Reich völlig freistehend das 2:1 für Bremerhaven erzielte.

"Wir hatten einige Chancen, so müssen wir weitermachen", sagte Münchens zum Stürmer umfunktionierter Verteidiger Ryan Button nach den ersten 20 Minuten. Doch Bremerhaven schoss die Tore: Chad Nehring fälschte die Scheibe in Überzahl unhaltbar zum 3:1 ab (23.). Zwei weitere Strafzeiten verhinderten, dass der Meister Schwung aufnehmen konnte - erst gegen Ende des Mitteldrittels drängte er auf das 2:3, doch Kapitän Michael Wolf scheiterte in Überzahl zweimal an Pöpperle, und Cory Quirk kratzte die Scheibe nach einem Frank-Mauer-Schuss von der Torlinie (jeweils 39.).

"Wir spielen simpel und arbeiten hart", fasste Bremerhavens Patrick Joseph Alber das Erfolgsrezept der Pinguine zusammen. Im Schlussdrittel ließen die Münchner eine 69-sekündige Fünf-gegen-Drei-Überzahlsituation ungenutzt, doch innerhalb von 44 Sekunden glichen sie spät aus: Erst verkürzte Daryl Boyle auf 2:3, dann erzielte Trevor Parkes ebenfalls aus kurzer Distanz das 3:3 (57.). Doch Schwartz schnürte in der zweiten Minute der Verlängerung das unangenehme Weihnachtspäckchen für den EHC, der bereits am 26. Dezember in Ingolstadt antritt.

© SZ vom 24.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: