Eishockey:Danny auf dem Posten

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Nach dem 4:0-Erfolg über Nürnberg gewinnt der EHC München auch sein Sonntagsspiel gegen die Iserlohn Roosters. Beim 2:1 nach Penaltyschießen sind Torwart aus den Birken und Torschütze Jerome Samson die Matchwinner

Von Christian Bernhard, München

Sieben Minuten waren nur noch zu spielen, da tauchte Luigi Caporusso alleine vor Danny aus den Birken auf. Der Angreifer der Iserlohn Roosters kam mit viel Schwung, doch der Torhüter des EHC München fuhr blitzartig seine Schoner aus und verhinderte so den 1:2- Gegentreffer. Für aus den Birken war es eine von vielen starken Paraden am vergangenen Spieltags-Wochenende der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nachdem er den EHC am Freitag zu einem 4:0-Heimerfolg über Nürnberg geführt hatte, spielte er auch am Sonntag stark und war beim 2:1 nach Penaltyschießen (1:0, 0:1, 0:0) gegen die Iserlohn Roosters einer der Garanten, da er alle drei Penaltys der Gäste abwehrte. Damit verteidigte der EHC seine Tabellenführung.

Der EHC musste auf Florian Kettemer verzichten, der hatte sich am Freitag gegen Nürnberg eine Beinverletzung zugezogen, die ihn zu einer mehrwöchigen Pause zwingt. Trotzdem machten die Gastgeber wie erwartet von Beginn an das Spiel. Die Iserlohner, bekannt für ihre Konterstärke und das schnelle Umschaltspiel, standen tief - und oft unter Druck. Münchens Verteidiger Matt Smaby sorgte früh mit zwei Schüssen von der Blauen Linie für Gefahr (1., 4.), Yannic Seidenberg verpasste direkt vor dem Gäste-Tor einen tollen Pass von Jason Jaffray nur um Millimeter (5.). Jerome Samson (7.) und Daniel Sparre (12.) vergaben weitere Möglichkeiten für den EHC. Die Roosters mussten lange auf ihre ersten guten Chancen warten, als sie sich dann gefährlich Richtung EHC-Tor aufmachten, kam nach einem Konter ein Querpass des deutschen Nationalspielers Brooks Macek, der kommende Saison in München spielen wird, nicht an (14.). Die fällige Münchner Führung gelang etwas später Konrad Abeltshauser: Der Verteidiger, der am Freitag aufgrund einer fiebrigen Erkältung noch gefehlt hatte, war mit einem Schuss von der Blauen Linie erfolgreich (17.).

Nachdem die Münchner zu Beginn des Mitteldrittels auch ihr zweites Unterzahlspiel erfolgreich überstanden hatten und Cody Sylvester an aus den Birken gescheitert war (22.), kontrollierten sie die Partie wieder. Allerdings bauten sie ihre Führung nicht aus und so konnte Macek, der immer wieder für Gefahr sorgte, zum 1:1 ausgleichen, als er Zentimeter vor aus den Birken einen Schuss ins Tor abfälschte (37.). Da EHC-Kapitän Michael Wolf in Minute 39 aus sehr guter Position die Scheibe verfehlte, ging es mit dem 1:1 ins Schlussdrittel. Die beiden Top-Offensiv-Mannschaften (nur Nürnberg traf ligaweit einmal öfter als Iserlohn und München, die vor dem Spieltag jeweils 142 Tore vorweisen konnten) arbeiteten defensiv sehr gut und machten sich so das Toreschießen äußerst schwer. Das änderte sich im dritten Drittel. Innerhalb von drei Minuten vergaben Chris Connolly (50.) und Caporusso (53.) sowie Pinizotto (53.) Top-Chancen, weshalb es in die Verlängerung ging. Die blieb torlos, bis Samson die Entscheidung gelang.

Der EHC war durch den 4:0-Heimerfolg über die Nürnberg Ice Tigers am Freitag sehr gut aus der Pause gekommen. In einer temporeichen Partie hatten Yannic Seidenberg (6.), Toni Söderholm (22.), Jerome Samson (32., Überzahl) und Steve Pinizzotto (59., Unterzahl) für die Münchner getroffen, aus den Birken wehrte alle 33 Schüsse ab und feierte so sein drittes Zu-Null-Spiel in dieser Saison. Das Ergebnis spiegelte das Spiel, das bis zum 3:0 völlig offen war, nicht wider. Aus den Birken musste immer wieder brenzlige Situationen überstehen, wie etwa in Minute zwölf, als David Steckel in Unterzahl nach einem Fehler von Dominik Kahun, der nach mehr als einem Monat Pause sein Comeback feierte, alleine auf den Münchner Torhüter zulief und die Scheibe nicht im Tor unterbrachte. "Die Nürnberger hatten ihre Momente, aber Danny war auf dem Posten", sagte EHC-Trainer Don Jackson. Aus den Birken freute sich über eine "absolute Mannschaftsleistung". Sein Team habe von Anfang an Druck gemacht, sei defensiv gut gestanden und habe "bis zum Ende" gut gespielt. Das galt am Sonntag besonders für ihn.

© SZ vom 22.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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