Eishockey:Als Erster in die Pause

Es war eines dieser Spiele, die eine angeschlagene Mannschaft aufrichten können. Sicher, der EHC Red Bull München war vor dem Derby in Augsburg Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und war es nach dem 3:1 am Freitag immer noch; ein Fall für eine Gesprächstherapie sieht anders aus. Aber das Team von Don Jackson schleppt seit Monaten ein halbes Dutzend Verletzte mit sich herum und hatte zuletzt Probleme mit dem Toreschießen. Was soll man aber tun, wenn der Gegner noch seltener trifft? Gewinnt man halt. Der Sieg in Augsburg wird keinen Designpreis erhalten und auch nicht als Markstein in die Geschichte dieses Nachbarschaftsduells eingehen. Aber er war eine gute Grundlage für die Partie am Sonntag gegen den punktgleichen Verfolger Wolfsburg, bestens bekannt als Gegner im DEL-Finale im April. Vor den Augen von Bundestrainer Marco Sturm und 4120 Zuschauern erweckte der EHC den Eindruck, dass er es diesmal weniger spannend machen wollte: Jon Matsumoto (12.), Jerome Flaake (27.) und Kapitän Michael Wolf (30.) schossen eine 3:0-Führung heraus. Wolf (rechts) hätte mit einem Penalty sogar das 4:0 erzielen können, scheiterte aber an Felix Brückmann. Schien zu diesem Zeitpunkt nicht so wichtig zu sein. Aber dann wurde es wieder spannend. Wolfsburg verkürzte durch Seifert (44.) und Foucault (51.), drängte auf den Ausgleich, nahm den Torwart vom Eis - und eröffnete Wolf so doch noch seinen zweiten Treffer (60.). München geht nach dem 4:2 als Tabellenerster in die Länderspielpause. "Die Tiefe im Team ist unsere Stärke", sagte Torwart Danny aus den Birken.

© SZ vom 31.10.2016 / sjo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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