EHC Red Bull München:Mit einem Auge auf die Tabelle

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Nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League warten auf den deutschen Meister gegen Köln und in Augsburg in der DEL die nächsten schweren Brocken.

Von Christian Bernhard, München

Die Aufregung darüber, was da am Dienstag in Malmö geschehen war, hatte sich bei den Spielern und Verantwortlichen des EHC Red Bull München auch zwei Tage später noch nicht gelegt. "Das war richtig emotional, die Freude war einfach riesengroß", sagte Verteidiger Andrew Bodnarchuk. Der erstmalige Einzug ins Halbfinale der Champions Hockey League, der durch das spektakuläre 5:5 bei den Malmö Redhawks perfekt gemacht wurde, wirkte noch nach. Am Donnerstag teilte der EHC mit, dass Eintrittskarten für das Hinspiel gegen den Bruderklub EC Red Bull Salzburg (8. Januar, Olympia-Eissportzentrum) ab sofort erhältlich sind.

Maximilian Kastner war die Vorfreude auf dieses Duell direkt nach dem Spiel in Schweden anzumerken. Doch der Stürmer, der in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den roten Helm des Topscorers trägt, blickte schnell nach vorne. "Jetzt müssen wir die Champions League abhaken", sagte er, "und auch in der Liga konzentriert bleiben." Die letzten DEL-Auftritte waren weniger erfolgreich gewesen. Am vergangenen Wochenende verlor der EHC beide Partien und erzielte dabei in Nürnberg (1:4) und gegen Mannheim (0:1 nach Penaltyschießen) nur ein Tor. "Wir haben immer ein Auge auf die Tabelle", sagte Kastner und dieses verriet ihm, dass die Münchner mittlerweile zwei Mannschaften vor sich haben. "Die wollen wir wieder einholen", betonte der Angreifer.

Der Rückstand auf Tabellenführer Mannheim beträgt zwar nur vier Punkte, doch der EHC ist mittlerweile auf Platz drei abgerutscht und hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Rang fünf. Diesen belegen die Kölner Haie, die am Freitag (19.30 Uhr) in München zu Gast sind. Die Rheinländer könnten im direkten Duell am EHC vorbeiziehen. Die Haie müssen zwar weiterhin verletzungsbedingt auf den ehemaligen Münchner Steve Pinizzotto verzichten, reisen aber mit viel Selbstvertrauen an: Fünf Mal haben sie zuletzt in Folge gewonnen, in den letzten zwölf Spielen blieben sie nur einmal ohne Punkte. Haie-Trainer Peter Draisaitl, der nach dem schwachen Saisonstart seines Teams in der Kritik stand, kann wieder gelassener in die Zukunft schauen: "Das Wichtigste in unserem Geschäft ist, dass man immer die Ruhe bewahrt", sagte der 53-Jährige. "Mit Panik kommt man keinen Schritt weiter."

Am Sonntag wird es für den EHC schon wieder emotional: Dann treten die Münchner zum Derby bei den Augsburger Panthern an, die in der Tabelle auf Platz zwei vorgeprescht sind - und ihren Höhenflug mit Bodenständigkeit erklären. "Wenn wir ein Verein in der Fußball-Bundesliga wären, würden jetzt alle von Europa sprechen. Aber Gott sei Dank sind wir der AEV und wollen einfach weiter unsere Hausaufgaben machen", sagte Angreifer Christoph Ullmann der Augsburger Allgemeinen.

Im Fokus wird in Augsburg Trevor Parkes stehen, in Malmö mit drei Treffern der Matchwinner. Der Stürmer kehrt erstmals als Gegner ins Curt-Frenzel-Stadion zurück; beim ersten Duell in der Fuggerstadt in dieser Saison hatte er noch verletzt gefehlt. Der Kanadier wird die 60 Kilometer lange Anreise über die A8 mit noch breiterer Brust als sonst und einem Grinsen antreten, bereit für den nächsten emotionalen Höhepunkt.

© SZ vom 14.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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