Basketball:Zwei für Fiebich

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Die Jahn-Basketballerinnen verlieren eines ihrer Toptalente an Wasserburg und holen ein Duo.

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Es ist noch nicht lange her, da lieferten Jahn Münchens Basketballerinnen im Playoff-Finale um den Aufstieg in die erste Bundesliga dem USC Freiburg einen bemerkenswerten Kampf. Sie unterlag dem klaren Favoriten in diesem Duell überraschend knapp mit 1:2. Fast alle bekannten Gesichter der Münchner Formation werden in gut zwei Wochen auch in der achten Zweitligasaison der TS Jahn wieder zu sehen sein, allen voran die 34-jährige Anne Delafosse. Dazu kommen noch zwei Neue in den Kader von Trainer Rüdiger Wichote - der allerdings den Weggang von Toptalent Leonie Fiebich zum Erstligisten TSV Wasserburg kompensieren muss.

Leonie Fiebich wechselt von München nach Wasserburg. (Foto: Claus Schunk)

Neu dabei sind Anna Heise und Christina Schnorr. Heise, 25, kommt ursprünglich aus Halle/Saale. Die 1,88 Meter große Spielerin studierte mit einem Basketball-Stipendium an der University of Maine. Zuletzt lief sie für die zweite Mannschaft des TSV Wasserburg in der zweiten Liga auf. Heise gehörte in der vergangenen Spielzeit zusammen mit der jungen Jahn-Spielerin Emily Bessoir zum Allstar-Team der Zweitliga-Südgruppe. "Sie kann die Centerposition besetzen, aber auch als Flügelspielerin agieren", erläutert Wichote, der seit 2011 die Zweitligamannschaft trainiert, die nunmehr in die achte Saison in Serie gehen wird. Zweiter Zugang ist Christina Schnorr, 26. Die Lehramtsreferendarin startete ihre Basketballkarriere in Chemnitz bei den "Chemcats", spielte danach beim SV Halle und zuletzt beim Erstligisten TuS Bad Aibling. Parallel gehörte sie in der britischen Liga zu den Stützen der Cardiff Met Archers. Fünf Zentimeter kleiner als Heise ist Schnorr vielseitig einsetzbar. "Sie ist ein klassischer Power Forward", ordnet sie der Jahn-Trainer als Angriffsspielerin ein. Wichote kennt die Neuen aus den Jugendnationalmannschaften, er hat sie dort als Assistenztrainer mitbetreut. "Beide passen sehr gut zu uns", findet er und freut sich über viele gleichwertige Spielerinnen im Kader: "Wir waren bisher nicht so tief besetzt." Wichote ist optimistisch, dass Heise und Schnorr das Fehlen von Jugendnationalspielerin Fiebich, 18, ausgleichen können. Der Wechsel der Landsbergerin nach Wasserburg verlief offenbar reibungslos, "alles wurde klar kommuniziert", berichtet er. Dennoch sei klar: "Sportlich tut uns das weh."

Nach München kommt Christina Schnorr (blau), die schon für Bad Aibling gegen die Münchnerinnen antrat (hier mit Mirela Damaschek). (Foto: Claus Schunk)

Topscorerin Anne Delafosse hat nach ihrem Studium ihre erste Stelle angetreten und wird deshalb aus beruflichen Gründen erst einige Wochen später in die Saison eingreifen. Die Teamleaderin hatte zuletzt die junge Mannschaft zu einer beachtlichen Leistung angespornt und gerade den Nachwuchsspielerinnen großes Selbstvertrauen eingeflößt. Magdalena von Geyr, 34, wird nach ihrer Babypause wieder in die Mannschaft zurückkehren. "Sie wird sporadisch aushelfen", berichtet Wichote den aktuellen Stand. Auch die etablierten Stammspielerinnen Mirela Damaschek und Nicole Schmidt sind wieder im Team - genauso wie das große Nachwuchstalent Emily Bessoir, 16. Einen Wechsel gab es bei den Münchnern auch auf Funktionärsebene. Der langjährige Sportliche Leiter Armin Sperber hat sein Amt an Sebastian Sturm abgegeben. Sperber kümmert sich als Trainer nur noch um die U16, die als dritte Frauenmannschaft in der Bayernliga spielt.

Jahn München könnte neben Erstligaabsteiger Heidelberg in der kommenden Saison also durchaus wieder eine führende Rolle spielen. Zumal die neue Spielzeit Ende September nur noch mit neun statt zwölf Vereinen in der Südstaffel startet. Das allerdings sieht der Münchner Trainer Wichote äußerst kritisch: "Das ist sehr, sehr traurig", findet er. Statt 22 Spielen müssen nur noch 16 absolviert werden. So eine kurze Saison stuft Wichote als "unwürdig" ein.

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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