Basketball:Ohne MVP

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Der FC Bayern München will im dritten Eurocup-Spiel den dritten Sieg feiern. Gegner Hapoel Jerusalem muss ohne seinen Playoff-MVP Amar'e Stoudemire auskommen. Qualität haben die Israelis trotzdem noch im Kader.

Von Ralf Tögel, München

Zunächst die gute Nachricht aus Sicht der Bayern-Basketballer: Amar'e Stoudemire ist nicht dabei. Zur Erklärung: Der US-amerikanische Center war einer der besten Spieler der NBA, sechs Mal stand er in seinen 14 NBA-Jahren in der All-Star-Mannschaft der weltbesten Liga. Aber Stoudemire ist nicht nach Israel zurückgekehrt, er spielt nicht mehr für Hapoel Jerusalem, jenes Team, das er als wertvollster Spieler der Playoffs zur Meisterschaft geführt hat. Stoudemire hat aufgehört, mit 34 Jahren. Dabei wäre er gar nicht sonderlich aus dem Raster gefallen, es gibt einige Spieler, die im Herbst ihrer Karriere stehen in dem israelischen Spitzenklub, bei dem die Münchner an diesem Mittwochabend (19 Uhr) zum dritten Spiel der Eurocup-Saison antreten müssen.

Viel Qualität hat Hapoel allemal im Kader, eine ganze Reihe an israelischen Nationalspielern wie Bar Timor, Yogev Ohayonv, Lior Eliyahu, den eingebürgerten Richard Howell oder den ehemaligen Münchner Yotam Halperin, der das Team als Kapitän anführt. Zudem starke US-Boys, allen voran Guard Jerome Dyson. Nicht zuletzt ist da die 11 600 Zuschauer fassende Pais-Arena, eine besonders stimmungsvolle Heimstatt, in Summe führt das Hapoel in den Kreis der Titel-Favoriten.

Für die Bayern alles keine Gründe, in Ehrfurcht zu erstarren. Haben die Münchner doch bereits im ersten Spiel bei Galatasaray Istanbul eine ähnlich anspruchsvolle Aufgabe mit einem 86:69-Sieg bravourös gemeistert. Nach der 93:57-Lehrstunde gegen den litauischen Vertreter Panevezys vor Wochenfrist können sich die Bayern ihrerseits nicht mehr gegen die Rolle eines ernst zu nehmenden Mitbewerbers um den Titel wehren, daran ändert auch der schwache Auftritt vom Wochenende in Bremerhaven nichts, bei dem sich die Mannschaft zu einem mühsamen 85:83 quälte.

Allein, das Spiel wurde gewonnen, obwohl kein Akteur Normalform erreichte, auch derlei Erfahrungen können eine positive Wirkung auf ein Team entfalten, weshalb Trainer Aleksandar Djordjevic den Sieg als wertvoll einstufte. Auch für Jerusalem läuft es in der Liga nach Plan, drei Siege in drei Spielen gelangen dem Team auch ohne Stoudemire. Doch im Eurocup stehen die Israelis nach überraschenden Niederlagen in Panevezys und zu Hause gegen Podgorica schon mit dem Rücken zur Wand. Jerusalem muss gewinnen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Das ist die schlechte Nachricht.

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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