Basketball:Null Punkte

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Jahn-Basketballerinnen unterliegen 61:68 gegen Weiterstadt

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Jahn München lag drei Minuten vor dem Ende in der Basketball-Zweitligapartie gegen die SG Weiterstadt mit fünf Punkten hinten, als Jahn-Trainer Rüdiger Wichote noch einmal alles probierte. Er schickte erneut Magdalena von Geyr aufs Parkett, die bis dahin bei null Punkten stand. Doch die Topscorerin der Liga wurde, wenn sie in Ballbesitz war, sofort wieder in Doppeldeckung genommen und blieb auch bis zur Schlusssirene ohne jeglichen Treffer. Da war es keine Überraschung mehr, dass die Münchnerinnen gegen Weiterstadt mit 61:68 unterlagen.

"Das war bitter", bilanzierte von Geyr hinterher enttäuscht. Im Training sind die Jahn-Spielerinnen von Wichote auf die starke Defensive der Mannschaft aus Südhessen vorbereitet worden. Doch ein spezielles Konzept für eine mögliche enge Deckung seiner Spielführerin hatte der Trainer nicht. Er dachte wohl, dass Jahn nach der Siegesserie der vergangenen Wochen mit genügend Selbstbewusstsein den Gegner würde in Schach halten können. Zumal die Münchnerinnen auch das Hinspiel überraschend für sich entschieden hatten.

Nach vielen Hinrunden-Niederlagen hatte Jahn dann immerhin die vergangenen drei Spiele gewonnen und sich ins Tabellenmittelfeld gekämpft - einen Platz vor Weiterstadt. Doch die Münchnerinnen verfielen am vergangenen Samstag gegen Weiterstadt in alte Muster. "Der Rebound und die Wurfquote waren ganz schwach", kritisierte Trainer Wichote. Kurz nach der Halbzeitpause führte Jahn noch mit 35:29. Mirela Damaschek, Nicole Schmidt und Jezabel Ohanian schienen für von Geyr in die Bresche springen zu können. Doch dann riss der Spielfaden plötzlich und Weiterstadt zog vorbei.

Magdalena von Geyr ist eigentlich Jahn Münchens Topscorerin. Doch gegen Weiterstadt gelang ihr kein einziger Punkt. (Foto: simon)

In mehreren Auszeiten ermahnte Wichote sein Personal, mehr miteinander zu reden und konzentrierter unter dem eigenen Korb zu agieren. Doch kaum war die Fünfer-Formation wieder auf dem Feld, gab es Fehlpässe, Ballverluste und Fehlwürfe wie zu schlimmsten Zeiten. Minutenlang wurde kein Korb erzielt. Auch in der Abwehr war Jahn besonders in der zweiten Halbzeit schwach. Die Gegnerinnen kamen häufig zu leichten Punkten.

Die Doppeldeckung, der sich von Geyr gegenüber sah, öffnete zugleich Räume für andere Jahn-Spielerinnen, aber die freien Würfe verfehlten dann ihr Ziel. "Der Gegner hat das clever gemacht", meinte Nicole Schmidt. "Und wir hatten große Probleme mit ihrer Zonenverteidigung." Aufbauspielerin Schmidt erfüllte ihr Soll mit 17 Punkten. Damaschek steuerte 15 und Ohanian 19 Zähler bei. Das reichte jedoch nicht, weil von Geyrs Punkte fehlten. In der ersten Halbzeit gelangen ihr immerhin noch zehn Würfe auf den gegnerischen Korb, die jedoch allesamt ihr Ziel verfehlten. Im zweiten Durchgang lief dann gar nichts mehr. Von Geyr, die in der Liga bisher auf 315 Punkte kommt, wurde förmlich zugedeckt. Der Weg zum Ziel war ihr völlig verbaut. "Da habe ich keinen Wurf auf den Korb gehabt." Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie das in ihrer Basketballkarriere schon einmal erlebt hatte.

"Diese Niederlage war ärgerlich", resümierte von Geyr, um sofort wieder optimistisch auf die nächsten Partien zu schauen: "Wir müssen aus den kommenden drei Spielen drei Siege holen, dann sind wir wieder im Soll."

© SZ vom 16.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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