Basketball:Kontrollsuche in Ljubljana

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Bayern-Basketballer wollen weiße Weste im Eurocup wahren

Von Ralf Tögel, München

Für die Arena Stožice zu Ljubljana hatte es nicht gereicht für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft, bekanntlich musste die Auswahl des damaligen Bundestrainers Frank Menz bei der Europameisterschaft 2013 in Slowenien nach der Vorrunde überraschend die Koffer packen. Für Heiko Schaffartzik und Lucca Staiger gibt es an diesem Dienstag die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen, denn die beiden Nationalspieler sind mit ihrem Klub FC Bayern München im Eurocup zu Gast beim slowenischen Rekordmeister KK Union Olimpija Ljubljana - in der knapp 12 500 Zuschauer fassenden Arena Stožice. Die Chancen, diesen neuerlichen Ausflug in die slowenische Hauptstadt erfolgreich zu gestalten, sind aber schwer einzuschätzen. Denn der deutsche Meister, der im bisherigen Saisonverlauf alles andere als konstant agierte, ist nach wie vor nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.

Robin Benzing, der Ljubljana seinerzeit wie Schaffartzik und Staiger als Nationalspieler erlebt hat, Vasilije Micic und Bo McCalebb werden fehlen, immerhin hat sich der Rest des Teams in einem passablen körperlichen Zustand in den Flieger gesetzt. Trainer Svetislav Pesic tut das, was er vor Spielen seiner Mannschaft immer macht, er warnt vor dem Gegner: "Das ist eine insgesamt junge Mannschaft mit einigen erfahrenen Spielern. Nicht nur wegen der Spielanlage vergleicht Pesic den Kontrahenten mit dem jüngsten Gegner der Liga: "Sie spielen sehr ähnlich wie Bremerhaven, viele Fast Breaks, schnelle Würfe und ein sehr guter Offensivrebound. Darauf müssen wir uns besser einstellen, mit so wenig Kontinuität in der Verteidigung wie gegen Bremerhaven werden wir kaum bestehen können."

Bekanntlich hatten die Norddeutschen dem Favoriten in eigener Halle arg zugesetzt, was angesichts der Demonstration in Bamberg zwei Tage zuvor doch überraschend kam. Pesic wollte mit den Seinen angesichts des Kräfteverschleißes nicht zu arg ins Gericht gehen, freilich gab er eine gewisse Frustration zu. Denn in der Eurocup-Partie in Bamberg hatten seine Spieler gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Trotz anhaltender Betriebsstörungen wegen Verletzungen oder Erkrankungen spielten sie die zuvor so starken Franken regelrecht an die Wand, um kurz darauf gegen reglementierte Bremer im Ligabetrieb wieder große Schwächen zu offenbaren. Bislang ist es dem Trainer einfach nicht gelungen, die Ausschläge nach unten unter Kontrolle zu bringen, was nicht spurlos am Nervenkostüm der Beteiligten vorbeigeht.

Ein durchaus machbarer Erfolg in Ljubljana wäre ein vorentscheidender Schritt auf dem Weg ins Achtelfinale des Eurocups, gleichwohl hat der FCB bislang zahlreiche Argumente zur Skepsis geliefert. Die Slowenen brauchen diesen Heimsieg, allein weil sie ihr erstes Heimspiel verloren haben: gegen Bamberg.

© SZ vom 20.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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