Basketball:Eine Lücke zum Austoben

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Zweitliga-Frauen des TS Jahn München peilen auch ohne ihre Topscorerin Rang zwei an

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Das hätten sie sich kaum träumen lassen: Die Zweitliga-Basketballerinnen von Jahn München peilen die Playoffs zur ersten Liga an. Auch am zweiten Spieltag im neuen Jahr verließen sie beim TSV Wasserburg II mit 75:66 als Siegerinnen das Parkett. Sie festigten damit ihren dritten Platz; zumal Konkurrent DJK Bamberg erneut schwächelte. Der befürchtete Einbruch der Jahn-Formation nach dem Weggang von Topscorerin Anne Breitreiner ist also ausgeblieben. Das liegt auch an Spielmacherin Nicole Schmidt, die Breitreiners Korbjägerrolle übernommen hat.

Schmidt zeigte bei Wasserburgs Erstliga-Reserve erneut, dass sie sich in Hochform befindet. Nach einem 27:38-Rückstand zur Pause wurde die quirlige Aufbauspielerin nach Ballgewinnen immer wieder angespielt und eilte den Gegenspielerinnen dank ihrer enormen Schnelligkeit davon. "Die Fastbreaks in der zweiten Halbzeit waren unsere Stärke", sagte die 26-Jährige, "das lief plötzlich wie von alleine." Schmidt kam auf 22 Punkte. In Durchgang eins hatten die Gäste unerklärlich schlapp und lethargisch gewirkt. Trainer Rüdiger Wichote nutzte die Pause zu einem Weckruf: "Mehr zum Korb gehen und Fouls ziehen", habe er gefordert, erzählte Schmidt.

Plötzlich klappte das. "Ich hatte nach der Pause viel mehr Puste", wunderte sich Schmidt. Die Deckung fasste energischer zu, die Trefferquote stieg. In der Defensive zahlte sich das Mitwirken von Corry Stützer (vormals Berger) aus. Sie fischte sieben Rebounds am eigenen Korb herunter. Im Angriff kam die 1,92 Meter große Centerin noch nicht so gut zurecht, trotzdem sagt Schmidt: "Wir brauchen ihre Größe und Präsenz." Oft ziehe sie gleich zwei Verteidigerinnen auf sich, was ihren Mitspielerinnen Raum verschafft. Wie etwa Spielführerin Magdalena von Geyr, die in Wasserburg auf 16 Zähler kam. Schmidt und von Geyr blieben zudem bei Freiwürfen ohne Fehlversuch. Auch Franziska Steiner (10) punktete erstmals zweistellig.

Somit füllen mehrere Spielerinnen jene Lücke, die Breitreiner wegen eines Studienaufenthalts in Frankreich hinterlassen hat. Die Münchnerinnen haben nun Platz zwei hinter Aufstiegsfavorit Bad Aibling im Visier. "Die Chance ist da", glaubt Schmidt. Am Sonntag kommt der zweitplatzierte USC Heidelberg. Das Hinspiel gewann Jahn - dank einer großartig aufspielenden Breitreiner.

© SZ vom 20.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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