Basketball:Der Bayern-Kader ist komplett

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In Villerbanne bester Spieler der Finalserie, im Bayern-Kader das letzte Mosaiksteinchen: DeMarcus Nelson. (Foto: imago images / PanoramiC)

Spielmacher DeMarcus Nelson ist letzter Zugang der Münchner, er kommt vom französichen Meister Villeurbanne.

Von Ralf Tögel, München

Dem Basketballprofi DeMarcus Nelson steht eine schicke Reise ins Haus. Die wird ihn diese Woche erst nach Florida führen, ehe er nach Südamerika weiterfliegen wird, genauer gesagt nach Montevideo, in die Hauptstadt Uruguays. Für Sightseeing allerdings dürfte der 33-Jährige wenig Zeit finden, denn es handelt sich um eine Geschäftsreise - sozusagen. Seit vergangenem Freitag nämlich ist der US-Amerikaner Teil des Kaders des FC Bayern München. Der deutsche Basketball-Meister bereitet sich auf dieser Tournee unter anderem auf die Titelverteidigung vor. Außerdem soll der Combo-Guard, der als Spielmacher und Shooting Guard eingesetzt werden kann, das letzte Mosaiksteinchen auf dem Weg in die internationale Elite sein, denn die Münchner dürften nun einen Kader zusammen haben, der sie auch im Ringen mit der elitären Konkurrenz in der Euroleague konkurrenzfähig erscheinen lässt.

Bekanntes System: Nelson spielte schon ein Jahr unter Radonjic

Wie die Zugänge Greg Monroe und Josh Huestis kann Nelson auf NBA-Erfahrung bei den Golden State Warriors zurückblicken. Weil sich der 1,93 Meter große Guard nach 13 Einsätzen nicht durchsetzen konnte, startete er eine Karriere auf dem alten Kontinent. Der erfahrene Spielmacher spielte zuletzt für den französischen Double-Gewinner Asvel Villeurbanne, der kommende Saison ein Konkurrent der Münchner im höchsten europäischen Klubwettbewerb sein wird. Außerdem kann Nelson die Erfahrung von mehr als 100 Spielen in Euroleague und Eurocup aufweisen, er spielte unter anderem eine Saison in der kontinentalen Königsklasse bei Roter Stern Belgrad - unter dem aktuellen FCB-Trainer Dejan Radonjic. All das macht ihn für die Münchner so wertvoll. "Er kennt das System und das europäische Spiel und wird uns Defense und Leadership auf und neben dem Court geben", sagt Sportdirektor Daniele Baiesi. Zudem passt der Routinier offenbar menschlich bestens ins Team. Nelson war in der abgelaufenen Saison wertvollster Spieler der Finalserie beim französischen Meister, gleichwohl geht er die Aufgabe in München mit viel Demut an, wie Baiesi betont: "DeMarcus nimmt diese neue Herausforderung mit dem Enthusiasmus eines Rookies an, obwohl er Final-MVP in Frankreich war. Das spricht für sich." Für die Münchner soll er sofort Verantwortung übernehmen, zumal die beiden anderen Spielmacher noch fehlen: Maodo Lo ist noch bei der WM in China, T.J. Bray verletzt.

© SZ vom 09.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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