Basketball:Bis 2018 mit Djedovic

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"Eine Ehre": Nihad Djedovic bleibt beim FC Bayern, um mit dem Klub "noch ein paar Titel zu feiern". (Foto: Johannes Simon)

Deutsch-Bosnier verlängert beim FC Bayern

Von Ralf Tögel, München

Es ist noch nicht lange her, da saß Nihad Djedovic in einem Pressegespräch, er zog das Klubwappen auf seinem Shirt nach vorne, tippte mit dem Zeigefinger darauf und sagte: "Es ist eine Ehre, für diesen Verein zu spielen." Das war ganz offensichtlich mehr als das Lippenbekenntnis eines wohl erzogenen Basketball-Profis, es waren ernst gemeinte Worte. Denn Djedovic wird auch weiterhin die Ehre haben, für diesen Verein zu spielen. Der Deutsch-Bosnier hat seinen Vertrag beim FC Bayern um zwei weitere Jahre bis 2018 verlängert. Es sind die Spielzeiten vier und fünf im Trikot mit dem weltberühmten Logo auf der Brust, und Djedovic hat sich eine Option auf eine weitere Spielzeit in seinem Kontrakt zusichern lassen.

Er sei glücklich, wird der 26-Jährige in einer Vereinsmitteilung zitiert, er habe darauf gehofft, in München zu bleiben, denn "das ist längst wie mein zweites Zuhause". Auch dies darf man dem Small Forward abnehmen, der zurzeit mit seiner Familie in der Hauptstadt seines Heimatlandes urlaubt. Djedovic will helfen, die missratene vergangene Saison vergessen zu machen: "Ich werde daran arbeiten, mich in den nächsten Jahren als Spieler und Leistungsträger weiter zu entwickeln."

Dass auch die Bayern ein großes Interesse am Verbleib des Schlüsselspielers hatten, wird allein durch die Tatsache dokumentiert, dass Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic zu den abschließenden Gesprächen in Djedovics Feriendomizil nach Sarajewo gereist war. Pesic ist überzeugt, dass Djedovic der Mannschaft auch zukünftig wichtige Impulse geben kann, einer Mannschaft, die in weiten Teilen zusammenbleibt. Der FCB setzt auf Kontinuität, neben Djedovic hat bereits Anton Gavel für zwei weitere Jahre unterschrieben. Maximilian Kleber, John Bryant, Alex Renfroe und Bryce Taylor haben noch gültige Verträge. Auch Belgrad-Rückkehrer Vasilije Micic, der zu Jahresbeginn von Trainer Svetislav Pesic ausgemustert und nach Belgrad verliehen wurde, um dort Spielpraxis zu sammeln, kennt die Kollegen bereits bestens. Paul Zipser wurde bekanntlich von den Chicago Bulls gedraftet, ob er gleich in die NBA geht, ist noch unklar.

Auch ohne ihn sind die Münchner auf den neuralgischen deutschen Positionen - in der Bundesliga gilt die 6+6-Regel - in den Nationalspielern Gavel, Kleber, Zugang Danilo Barthel und nun Djedovic sehr gut besetzt. Zwar hat er eine durchwachsene Saison hinter sich, plagte sich erst mit einem Leistungstief und dann mit einer hartnäckigen Wadenverletzung herum, doch Djedovic hat oft genug gezeigt, dass er ein Spieler ist, der den Unterschied machen kann. Er will mit München Titel feiern, sagt er noch. Sicher auch mehr als eine so dahin gesagte Nettigkeit.

© SZ vom 12.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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