Basketball:Bereit für die Playoffs

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„Pfeilschnelle Wadenbeißerin“: Nicole Schmidt beeindruckte mit ihrem Spiel sogar den Gegner. (Foto: Claus Schunk)

Die Zweitliga-Basketballerinnen von Jahn München überzeugen im Spiel gegen den Tabellenführer Eisvögel Freiburg, obwohl die Mannschaft stark ersatzgeschwächt war. Dennoch geht das Spiel 79:84 verloren.

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Das Spitzenspiel der Zweitliga-Basketballerinnen von Jahn München beim Tabellenführer Eisvögel Freiburg ging zwar mit 79:84 verloren, aber die Münchnerinnen haben erneut gezeigt, dass sie mit jedem Gegner in der Liga mithalten können. Das allein stimmt für die bevorstehenden Aufstiegs-Playoffs optimistisch. Bedenklich sind indes die anhaltenden Personalprobleme für das Gastspiel in Freiburg genügte erneut ein Kleinbus für die Anreise, Trainer Rüdiger Wichote konnte nur sieben Aktive aufs Parkett schicken.

600 Zuschauer in der Freiburger Halle gaben schon mal einen Vorgeschmack auf die Playoffs, was für Jahn offenbar motivierend wirkte. Die Gäste ließen sich auch von einem Zehn-Punkte-Rückstand nach dem ersten Spielviertel (16:26) nicht beeindrucken, konterten in den zweiten zehn Minuten mit 26:11 und gingen damit zur Pause mit 42:37 in Führung. "Anne Delafosse hervorragend, Nicki Schmidt super", lobte Wichote seine beiden Protagonistinnen des Abends. "Anne spielte wie zu ihren Profizeiten", war der Jahn-Trainer spürbar beeindruckt. Selbst Gegner Freiburg sprach auf seiner Internetseite bewundernd vom "internationalen Flair", den Delafosse, 33, ausstrahle: "Was sie den Zuschauern bot, war schon allein das Eintrittsgeld wert: Dreier, Sprungwurf, Block. Der weit gereiste Exportschlager des deutschen Damenbasketballs zelebrierte ihren Sport und zeichnete gleich für mehrere der Münchener Runs verantwortlich." Nicole Schmidt, 28, charakterisierte der Freiburger Schreiber als "pfeilschnelle Wadenbeißerin", die die eigenen Verteidigungsversuche "zartrosa verblassen ließ".

Delafosse und Schmidt mussten 40 Minuten lang durchspielen. "Beide sind topfit, das ist kein Problem", erklärte Wichote und wiegelte ob der Anstrengung ab. Schmidt markierte 28 Punkte, Delafosse 27 Zähler. "Ihre Wurfquoten waren sehr gut", hob Wichote besonders hervor. Im dritten Viertel zollten die Jahn-Frauen der Anstrengung etwas Tribut, Wichote sprach von einem "leichten Einbruch". Was Freiburg zu Körben von außen nutzte, besonders Luana Rodefeld war kau zu stoppen. Freiburgs Topscorerin brachte es auf 19 Punkte und 14 Rebounds. "Wir haben in diesen Abschnitt zudem einige unglückliche Entscheidungen getroffen und auch zwei, drei freie Würfe daneben geworfen", resümierte Wichote. Hätte Jungstar Emily Bessoir, 16, nicht noch die Reisestrapazen von ihrem Auftritt bei einem Einladungs-NBA-Camp in Los Angeles in den Gliedern gehabt, wäre ein Sieg drin gewesen. Bessoir kam dennoch auf zehn Punkte und sieben Rebounds. Verena Seligmann, Mirela Damascheck, Johanna Häckel und Marie-Anne Bohn komplettierten die kämpferisch überzeugende Jahn-Formation.

Coach Wichote bleibt eher skeptisch, dass sich der Kader bis zu den Playoffs wesentlich vergrößert: "Ich rechne nur noch mit Leonie Fiebich." Die 17-jährige Schülerin ist nach ihrer Kreuzbandoperation wieder im Training. Dagegen wird es mit dem Einsatz von Magdalena von Geyr in den Playoffs nach der Geburt ihres Sohnes im November wohl nichts werden. Zwei Spielerinnen aus dem Regionalligateam wird Wichote noch auf die Bank setzen. Drei Spiele muss der Tabellendritte Jahn München in der Hauptrunde der zweiten Bundesliga-Süd noch absolvieren, ein Prüfstein für die Aufstiegsspiele wird der Tabellenzweite Bad Homburg am kommenden Samstag in der Jahn-Halle werden. Das jüngste Heimspiel gegen Weiterstadt hatten die Münchnerinnen verpatzt.

Bessoir und Häckel waren am Sonntagmorgen erst um 2.30 Uhr aus Freiburg zurück gewesen, dennoch zeigten sie sich am Nachmittag beim Achtelfinalspiel um die WNBL-Meisterschaft schon wieder ganz ausgeschlafen. Der Nachwuchs von Jahn München erreichte im Hinspiel gegen Rhein-Main Basket ein 50:50-Remis, die Entscheidung fällt im Rückspiel am 4. März.

© SZ vom 26.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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