Basketball:Auftrag für die Zukunft

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Die TS Jahn München ist auf dem Weg in die Playoffs. Mit einem 70:59-Sieg gegen Wasserburg festigt das Team um Emily Bessoir Platz drei.

Von Karl-Wilhelm Götte, München

21 Punkte, zwölf Rebounds und eine Einladung zum NBA-Allstar-Wochenende nebst Talent-Camp: Es läuft für Emily Bessoir. (Foto: Claus Schunk)

Anne Delafosse, 33, erwischte einen miserablen Start: 17 von 20 Minuten mitgespielt und bis zur Halbzeitpause keinen einzigen Punkt erzielt. Man merkte ihr nach dem Seitenwechsel sofort an, dass sie das ändern wollte. Die ehemalige Nationalspielerin zeigte im Basketball-Zweitligaduell zwischen Jahn München und dem TSV Wasserburg II fortan technisch eindrucksvolle Sprungwürfe aus jeder Ecke unter dem gegnerischen Korb, markierte 14 Punkte und steigerte ihre Trefferquote gegen ihren ehemaligen Klub ganz erheblich. Am Ende sprang nach einer deutlichen Leistungssteigerung besonders in der Abwehr doch noch ein deutlicher 70:59-Sieg der Münchnerinnen heraus. Sie festigten damit den dritten Tabellenplatz. Nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Freiburg ist ein Auftrag für die nahe Zukunft. "Wir wollen jetzt in die Playoffs", kündigte Jahn-Trainer Rüdiger Wichote selbstbewusst an.

Verena Seligmann hatte Jahn München gegen Wasserburgs Erstligareserve in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten. Die 23-jährige Flügelspielerin hat sich im Laufe der Saison immer mehr zu einer der unverzichtbaren Akteurinnen im Münchner Zweitligakader gemausert. Sie wird von Trainer Wichote längst nicht mehr nur zu Kurzeinsätzen aufs Feld geschickt. "Der Trainer gibt mir das nötige Selbstvertrauen", bestätigte Seligmann. Sie traf bis zur Pause von allen Jahn-Spielerinnen mit Abstand am besten. Besonders von der Dreierlinie flog der Ball zielsicher in den Korb. Mit zwölf Zählern war vor allem ihr die Pausenführung von 33:31 zu verdanken. Seligmann, die als sichere Werferin insgesamt 17 Punkte zum Sieg beisteuerte, assistiert Wichote als gelernte Sportwissenschaftlerin auch beim Athletiktraining im Verein.

"Verena kann lange Distanzen gehen", lobte sie Jahn-Manager Armin Sperber. Zeitlich lange auf dem Feld zu stehen, ist gerade besonders gefragt bei den Münchnerinnen. Ist doch der Jahn-Kader nach mehreren Verletzungen und der Mutterpause von Magdalena von Geyr, 33, erheblich geschrumpft. Nachdem jetzt auch noch Aufbauspielerin und BWL-Studentin Jella Molz, 21, ein Auslandssemester in Finnland eingelegt hat, waren im Heimspiel gegen Wasserburg II nur noch sieben Spielerinnen einsatzbereit. Die Playoffs werden Ende März stattfinden. Bis dahin könnte wieder mit der lange am Kreuzband verletzten Leonie Fiebich, 17, zu rechnen sein, und auch mit von Geyr. Beim Heimspiel stand die ehemalige Topscorerin mit Kinderwagen und ihrem zwei Monate alten Sohn in der Halle. "Die spielen so gut, die brauchen mich nicht", kommentierte sie den Erfolg ihrer Kolleginnen. Das war natürlich nicht ernst gemeint. Von Geyr sehnt sich, das ist zu spüren, wieder nach Bewegung und Basketball. Momentan bringt sie sich im Fitnessstudio des Vereins auf Touren.

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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