Basketball:Alle rennen, alle kämpfen

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Bei Phönix Hagen erwartet den FC Bayern München die nächste heikle Aufgabe

Von Ralf Tögel, München

Bei dem Namen Hagen stöhnt Dusko Savanovic auf: "Oh ja, Hagen, alle gleich groß, alle athletisch, alle rennen, alle kämpfen." Der Power Forward der Basketballer des FC Bayern München weiß also, was ihn erwartet, obwohl der Serbe seine erste Saison in München spielt. Das liegt daran, dass die Bayern in der Hagener Arena ein Vorbereitungsturnier spielten, Endspielgegner war: Phönix Hagen. Die Bayern gewannen mit 108:80 Punkten.

Am kommenden Samstag (20.30 Uhr) wird es allerdings kein Test mehr sein, dann wird es um Punkte gehen. Der Meister will seinem Saisonstart den vierten Sieg im vierten Spiel hinzufügen, Hagen sein Prädikat des Favoritenschrecks belegen. An der Rollenverteilung lässt Hagens Coach Ingo Freyer keinen Zweifel: "Die Bayern haben sich noch einmal verbessert, sie haben jetzt von der Qualität und von der Tiefe endgültig einen Euroleague-Kader." Wie der am Samstag aussehen wird, ist unklar. Beim hart erkämpften 80:73-Sieg am Mittwochabend gegen Frankfurt fehlten in Kapitän Bryce Taylor, Paul Zipser und Anton Gavel drei Akteure von hoher Qualität, auch Center Yassin Idbihi saß zwar auf der Bank, wurde nach seiner Erkältung aber noch geschont. Zipser und Taylor werden weiterhin fehlen, ob Zugang Gavel sein BBL-Debüt in Hagen geben wird, bleibt vorerst offen. Trainer Pesic wird darüber kurzfristig befinden.

Die Gastgeber mussten nach dem knappen 105:104-Erfolg in Frankfurt eine unglückliche 84:85-Heimniederlage gegen Bremerhaven einstecken und stießen in Bamberg erstmals an ihre Grenzen (75:97). Pesic warnt dennoch vor den Nordrhein-Westfalen, nicht nur, weil der Sieg im Vorjahr mit 82:76 reichlich eng ausgefallen war. Er hatte im jüngsten Heimspiel eine Halbzeit lang beobachten müssen, wie sehr ein vermeintlicher Außenseiter seinem Team zusetzen kann. Letztendlich machte die individuelle Klasse den Unterschied, in Hagen will Pesic aber wieder das favorisierte Mannschaftsspiel sehen.

Für den 65-Jährigen ist das Gastspiel in Hagen eine Art Heimkehr. In Hagen war der DBB ansässig, als sich Pesic 1987 nach Deutschland aufmachte, um als Bundestrainer die Basketballwelt zu erobern. Gewohnt hat er in Herdecke, dorthin wird er wie schon in den vergangenen Spielzeiten zurückkehren. Wenn die prominenten Gäste im Hotel Zweibrücker Hof eintreffen, wird für Pesic ein Espresso bereitstehen. Wie immer.

© SZ vom 11.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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