Baseball:Enttäuschung in Überlänge

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Selbst lange verletzt, nun gefordert: Simon Lechner. (Foto: Claus Schunk)

Haars Baseballer verlieren die Spiele gegen Spitzenreiter Mainz am Maifeiertag mit 14:18 und 7:8 - auch weil ihr Pitching nicht wirklich gut funktioniert.

Von Christoph Leischwitz, Haar

Für die Zuschauer mag das ja ein Spektakel gewesen sein, sagte Christopher Howard nach einem in der Tat spektakulären ersten Spiel am Maifeiertag. Aber für einen Verantwortlichen wie den Sportdirektor der München-Haar Disciples, der auf gutes Pitching steht, sei es relativ furchtbar, zuzusehen. Zumal am Schluss all die Mühen für Haars Baseballer vergeblich waren gegen den Bundesliga-Spitzenreiter aus Mainz. Fast vier Stunden dauerte die Partie, am Ende hieß es 14:18 aus Sicht der Haarer, das ist selbst für Baseball ein sehr punktereiches Resultat. Ein Spiel unter der Woche ist eben kein guter Zeitpunkt für beständiges Werfen, wenn am Wochenende schon die nächste Spiele anstehen - Pitcher mit einem Einsatz über sieben bis neun Innings benötigen danach mehrere Tage Pause. Für die Disciples standen diesmal allein in der ersten Partie fünf verschiedene Spieler auf dem Werferhügel, unter anderem der 18-jährige Juniorenspieler Daniel Jagr, aber auch der 46-jährige Trainer Paco Garcia.

Das zweite Spiel verloren die Disciples dann noch knapper: Erst im neunten und letzten Inning gelang den Mainzern ein kurioser Punkt zum 8:7-Endstand. Während die Disciples einen Spieler zwischen der ersten und der zweiten Base eingesperrt hatten, aber etwas zu lange brauchten, um ihn auch Aus zu machen, sprintete der Mainzer Nicolas Weichert von der dritten Base zur Home Plate. Mit einer Punkteteilung gegen die Athletics wäre Howard schon zufrieden gewesen. "Aber ich bin auch jetzt nicht übermäßig traurig, ich kann den Spielern auch keine Vorwürfe machen", sagte der Sportdirektor.

Die Tatsache, dass der Offensive bei klarem Rückstand gegen einen Nationalmannschafts-Pitcher wie Tim Stahlmann sechs Runs gelangen, sei beachtlich. "Sie geben nie auf", sagte Howard über die Rallye nach 1:7-Rückstand. Wobei man freilich daran arbeiten müsse, in Zukunft nicht so oft in Rückstand zu geraten. Doch mit dieser Einstellung könne man selbst mit vielen verletzten Stammspielern gegen Mainz mithalten. Am Mittwoch zog sich auch noch Christopher Howards Bruder Philipp eine Verletzung zu, er wird für einen oder zwei Spieltage ausfallen. "Gleichzeitig sind solche Verletzungen für andere ja auch eine Chance", sagt Howard. Für Simon Lechner zum Beispiel, der selbst lange verletzt war. Lechner kann auch im Infield spielen, dort, wo aktuell besonders viel Personalnot herrscht.

An diesem Wochenende sollte aber mindestens ein Sieg gelingen, um in der Tabelle nicht abzurutschen. Bei den Derbys gegen die Regensburg Legionäre (Heimspiel Samstag, 15 Uhr, auswärts Sonntag, 14 Uhr) sollen dann auch wieder wie gewohnt die Pitcher Tomas Ondra und Louis Cohen beginnen, die gegen Mainz nur Kurzeinsätze bekamen. Andererseits könnte es angesichts der Wettervorhersage freilich auch passieren, dass die Partien verschoben werden müssen. In diesem Fall hätte man die Werfer in zwei äußerst knappen Partien gegen Mainz umsonst geschont.

© SZ vom 03.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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