Badminton:Die Katze von Madikeri

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Erinnerung an alte Glanzzeiten: Arvind Bhat spielte schon von 2002 bis 2007 für Neubiberg. Trotz seiner 36 Jahre zählt er noch zur Weltklasse. (Foto: Claus Schunk)

Zweitligist Neubiberg holt den Inder Arvind Bhat zurück

Von Sebastian Hepp, Neubiberg

Das waren noch Zeiten, als der Inder Arvind Bhat Neubibergs Badmintonteam anführte. Der in Madikeri (früher Mercara) geborene Profi holte in der zweiten Liga in teils spektakulären Matches wichtige Punkte und war einer der Wegbereiter für das bislang einzige Erstligaabenteuer des TSV in der Saison 2007/2008. Der Teilnehmer an den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen, von 2002 bis 2007 Neubibergs Spitzenspieler, war in seiner bescheidenen Art ein Sympathieträger. Er begeisterte die Zuschauer mit katzenhaften, geschmeidigen Bewegungen.

Nun hat es sich offenbar gelohnt, dass der Klub den Kontakt zu seinem ehemaligen Vorzeigeprofi nie abreißen ließ. Denn der inzwischen 36-Jährige, der zuletzt beim Erstligisten Düren unter Vertrag stand, kehrt zum Zweitligisten Neubiberg zurück. Das darf als kleine Sensation gelten. Von seiner Klasse dürfte Bhat trotz seines Alters nichts eingebüßt haben. 2014 gewann er die Einzelkonkurrenz der German Open, in den nächsten Monaten wird er an Qualifikationsturnieren für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro teilnehmen. Abteilungsleiter Philipp Rocholl rechnet deshalb nur mit sporadischen Einsätzen Bhats, wenn sich dessen Turnierserie in Europa mit Neubibergs Spielterminen verbinden lässt. "Wir haben unseren Kader deshalb auch an den hinteren Positionen verstärkt", berichtet Rocholl. So wird der 23-jährige, regionalligaerfahrene Zugang Fabian Specht (TV Marktheidenfeld) erstmals Bundesligaluft schnuppern. Patrick Scheiel, 17, der vom PTSV Rosenheim kommt, strebt laut Rocholl "mit viel Eifer und Ehrgeiz große Ziele an". Als dritte Verstärkung bauen die Neubiberger auf den 19-jährigen Dänen Simon Normann, der sich in die Tradition so mancher "Nordlichter" beim TSV einreiht. Die jungen Zugänge stoßen auf ein eingespieltes Team. "Wir haben es geschafft, die Mannschaft zusammenzuhalten", sagt Rocholl nicht ohne Stolz. So werden die 19-jährigen Talente Helena Storch und Lucas Böhnisch ebenso wieder im Team stehen wie Gregory Schneider, Kapitän Benjamin Placzek, die Geschwister Kathrin und Felix Hoffmann und - als Ersatz für die erste Mannschaft - die Geschwister Julia und Michael Hauber.

Angesichts des üppigen Kaders nimmt sich Neubibergs Saisonziel vergleichsweise bescheiden aus. "Wir streben einen Platz im vorderen Mittelfeld an", sagt Rocholl und weist auf die starke Konkurrenz in der zweiten Liga Süd hin. Die "größten Brocken" kommen zu Beginn: Im Auftaktspiel ist der TSV Freystadt an diesem Sonntag (13 Uhr) an der Zwergerstraße zu Gast, es folgen Auswärtsspiele am 10. und 11. Oktober gegen den SV Dortelweil und den 1. BV Maintal, am 24. Oktober empfängt der TSV den Gruppenfavoriten 1. SC Bischmisheim. Rocholl ist dennoch zuversichtlich: "Wir müssen einfach unsere Heimstärke ausspielen."

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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