Badminton:Blick in die Zukunft

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Badminton-Zweitligist Neubiberg will mehrere Teenager einbauen

Von Sebastian Hepp, Neubiberg

Irgendwann war die Luft raus. So fasst Hubert Hauber, Teammanager des Badminton-Zweitligisten TSV Neubiberg-Ottobrunn, mit etwas Abstand die zurückliegende Saison zusammen. Eigentlich hatten sie sich ja einen Platz im vorderen Mittelfeld der Gruppe Süd vorgenommen, am Ende standen nur 12:16 Punkte und Rang fünf. Dennoch sei er "im Prinzip ganz zufrieden". Diejenigen Teams, die sie bezwingen mussten, um in der Liga zu bleiben, die bezwangen sie auch.

Ansonsten hat der TSV versucht, aus zunehmender Personalnot das Beste zu machen. Einige Sportlehrer im Team waren mehrmals wegen beruflicher Verpflichtungen ausgefallen, so kamen Niederlagen zustande wie ein 1:7 beim SV Fischbach oder ein 2:6 gegen die SG Schondorf, die man in der Vorrunde jeweils zu Hause noch 6:2 bezwungen hatte. Immer häufiger mussten Kräfte aus dem Regionalligateam aushelfen, teils erfahrene wie Nicole Schnurrer, 30, oder die Geschwister Julia und Michael Hauber, 32 und 30 Jahre alt, teils junge wie Patrick Scheiel, 16, oder Benjamin Dierks, 17. Doch Teammanager Hubert Hauber, über viele Jahre auch Abteilungsleiter, weiß inzwischen aus Erfahrung, dass sich der Einbau von Nachwuchskräften lohnt. Das belegt die Entwicklung der 19-jährigen Eigengewächse Lucas Böhnisch und Helena Storch, die bereits zu den Punktelieferanten der ersten Garnitur avancierten. "In Julian Edhofer haben wir ein weiteres Talent, das nächste Saison Zweitligaluft schnuppern soll", sagt Hauber. Der 17-Jährige steht in der deutschen U-19-Rangliste auf Platz sieben. Das Potenzial, um irgendwann die teils über 30-jährigen Kathrin und Felix Hoffmann, Benjamin Placzek und Gregory Schneider abzulösen, habe die junge Garde jedenfalls.

Auch für den vom PTSV Rosenheim gekommenen Patrick Scheiel würde das gelten, doch der wird den TSV wieder verlassen. Er trainiert laut Hauber künftig am Olympiastützpunkt Mülheim. In die Verlegenheit, sich bald nach einem ähnlich starken Spieler für das dritte Herreneinzel umzusehen, kommt der TSV aber nicht. Eine Neustrukturierung der ersten und zweiten Bundesliga macht dies überflüssig. So soll die zweite Liga mit bislang acht auszutragenden Matches durch Streichung des dritten Herreneinzels um eine Partie reduziert, die erste Liga dagegen um ein zweites Herrendoppel aufgestockt werden, damit künftig in beiden Ligen je sieben Partien pro Spieltag ausgetragen werden. Beides soll für Zuschauer attraktiver sein. Bei Satzgleichstand wird der dritte Durchgang nach dem neuen Reglement auch nur noch bis 11 anstatt bis 21 gehen. Zudem wird es in beiden Bundesligen künftig kein Unentschieden mehr geben: Beim Stand von 3:3 entscheidet das letzte Match des Tages über Sieg oder Niederlage. Als "Zünglein an der Waage" brächten Neubibergs Routiniers freilich die größere Nervenstärke und Erfahrung mit als die Jungen, glaubt Hauber. Falls ein Stammspieler ausfalle, könnten frühere Erstligaspieler wie Julia und Michael Hauber erneut in der ersten Mannschaft aushelfen. Ob der Kader noch verstärkt wird, lässt Hauber offen. "Möglich ist alles", sagt er. Ihm bleibt noch Zeit: Die Meldefrist für die kommende Saison endet am 1. August.

© SZ vom 14.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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