Solln:Wohnen statt pflegen

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Gelände der Sana-Klinik Solln soll "massiv" nachverdichtet werden

Von Jürgen Wolfram, Solln

Die Tage der Sana-Klinik Solln sind gezählt. Bis Ende August noch dient sie als Notaufnahme und Notfallambulanz, dann wird sie mit dem Sana-Gesundheitscampus an der Steinerstraße/Plinganserstraße fusioniert. Das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, mit 8000 stationären Patienten und rund 3000 endoprothetischen Eingriffen jährlich eines der größten in Süddeutschland, ist im Mai 2017 eröffnet worden. Die gesamte Belegschaft der Sollner Klinik zieht mit um, versieht ihren Dienst vom 27. August an in Sendling.

Dabei ist es kein Geheimnis, dass sich nicht alle Mitarbeiter anfangs für die angestrebten Synergieeffekte begeistern konnten. Viele von ihnen wussten die grüne Umgebung in Solln sehr zu schätzen. Klinikchef Elmar Simon nannte die Zusammenführung einmal ein "sensibles Thema". Besiegelt ist sie gleichwohl seit Jahren. Und die beiden Standorte liegen gerade mal vier Kilometer voneinander entfernt.

An der Steinerstraße entstehen gegenwärtig zwei Operationssäle mit 58 Betten und eine hochmoderne 24-Stunden-Notfallambulanz - letzter Akt zur Fertigstellung des "Klinikareals Sana-Gesundheitscampus München". Heiß diskutiert wird bereits über die Nachfolgenutzung des Klinikgeländes an der Bertelestraße 75 in Solln. Das 1986 errichtete, mittlerweile sanierungsreife Krankenhausgebäude inmitten einer Villengegend soll beseitigt werden und einer Wohnanlage weichen. Deren geplante, "gebietsuntypische" Dimensionen stoßen jedoch auf Bedenken. Wegen "zu starker Verdichtung in einem reinen Wohngebiet" legte der Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln jetzt neuerlich sein Veto ein. Es drohe eine "negative Bezugsfallwirkung, insbesondere in Richtung Norden".

Der Investor will an der Bertelestraße drei Gebäude mit drei Geschossen errichten, jeweils 15 mal 15 Meter in den Ausmaßen. Von 37 Wohnungen und einer Tiefgarage mit 48 Kfz-Stellplätzen ist die Rede. Um eine massive Wirkung zu umgehen, wären dem Bezirksausschuss mehrere kleinere Baukörper lieber.

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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