Die Fusion der Sollner Sana-Klinik mit ihrer Sendlinger Schwestereinrichtung an der Ecke Plinganser-/Steinerstraße im Jahr 2016 ist beschlossene Sache. Offen war bisher nur, was aus dem Klinikstandort an der Sollner Bertelestraße 75 werden soll. Seit der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) besteht auch hierüber Klarheit: Nach dem Abbruch des Fachkrankenhauses für Orthopädie und Unfallchirurgie entsteht in der von viel Grün geprägten Villengegend eine Wohnanlage. Der Investor hat eine Bauvoranfrage für drei, maximal dreistöckige Gebäude mit insgesamt 37 Wohneinheiten sowie eine Tiefgarage mit 48 Stellplätzen eingereicht. Der BA steht dem Wohnungsbau grundsätzlich positiv gegenüber, hält aber die Dimension der Baukörper für übertrieben. "Die sind mit 15 mal 15 Metern zu groß", befand der Unterausschuss Bau und Planung. Dessen Sprecher Michael Kollatz (SPD) warnte davor, durch die Genehmigung eine "Bezugsfallwirkung" zu verursachen. Der BA empfahl, die Abmessungen der geplanten Baukörper so zu reduzieren, dass diese sich in die Umgebung besser einfügen. Um dieses Ziel zu erreichen, wären vier kleinere Baukörper möglicherweise geeigneter als drei größere, sagte Kollatz.
Die Sana-Klinik an der Bertelestraße ist im Jahr 1986 errichtet worden. Abgesehen davon, dass sie nach heutigen Erkenntnissen zu klein ist, wäre sie zumindest in Teilen auch renovierungsbedürftig. Der Mutterkonzern der Häuser in Solln und Sendling, die Sana-Kliniken AG, entschied sich deshalb dafür, die beiden Einrichtungen zu vereinen und so Synergieeffekte zu erzielen. Auf einer Grundfläche von 4400 Quadratmetern entsteht dazu an der Plinganserstraße ein fünfstöckiges Gebäude mit einer Nutzfläche von 6600 Quadratmetern. Es soll einmal über 180 Betten verfügen. Zudem sind eine Wahlleistungsstation und sechs Operationssäle vorgesehen.
Das Ganze soll "Sana Gesundheitscampus Sendling" heißen. Gerechnet wird mit bis zu 10 000 Patienten pro Jahr. Die Sana Kliniken spielen in der Prothetik bundesweit eine führende Rolle. Um ihr Areal in Solln haben sich die Projektentwickler nach Auskunft der Klinikleitung gerissen. Kein Wunder bei der Top-Lage in einer noblen Wohngegend unweit der Grenze zur Gemeinde Pullach.