Sendling-Westpark:Im 100. Jahr kommt das Aus

Ambulanter Pflegedienst schließt seinen Standort an der Adi-Maislinger-Straße

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) stellt seinen ambulanten Pflegedienst am Standort München-Westpark zum 30. Juni ein. Dies hat der ASB-Regionalverband München/Oberbayern, wie es heißt, "nach schwierigen und langen Diskussionen" in der jüngsten Vorstandssitzung beschlossen und am Donnerstag bekannt gemacht. "In unserem 100. Geburtstagsjahr trifft uns diese Entscheidung besonders hart", sagt Geschäftsführer Christian Boenisch, "jedoch führt der eklatante Fachkräftemangel immer häufiger dazu, dass es Trägern von ambulanten Pflegediensten nicht gelingt, die Positionen von Pflegefachkräften adäquat zu besetzen."

Der Arbeiter-Samariter-Bund habe zwar einen Anerkennungsvertrag zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst abgeschlossen. Jedoch reiche die dort festgelegte Entlohnung für Pflegefachkräfte nicht aus, um im Wettbewerb mit privaten Pflegedienstleistern bestehen zu können. "In den letzten Monaten bestand immer mehr die Sorge, dass wir aufgrund des Personalmangels die Qualität unserer Leistungen für die Seniorinnen und Senioren in der ambulanten Pflege nicht mehr gewährleisten können", erklärt Geschäftsführer Boenisch.

Der ASB will nun versuchen, schnellstmöglich die Betreuung seiner pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren an andere gemeinnützige Pflegeeinrichtungen zu übergeben. Entsprechende Gespräche dafür laufen bereits. Allen vom Aus des Angebots betroffenen Kolleginnen und Kollegen am Standort Adi-Maislinger-Straße werde ein anderer Arbeitsplatz in der Pflege angeboten, versichert man beim ASB. Dafür komme insbesondere das gemeinsam mit der städtischen Wohnungsgesellschaft Gewofag betriebene Wohnprojekt "Wohnen im Viertel" in Frage, das der ASB an drei Standorten im Münchner Osten betreibt.

© SZ vom 07.05.2021 / tek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: