Die Münchner Volkshochschule (MVHS) soll im März im neuen Gasteig auf dem HP 8 genannten Gelände an der Hans-Preißinger-Straße einziehen, in die ehemalige Trafo-Halle. Dort will sie bereits 2022 mit den Münchner Philharmonikern einen vom Bund geförderten Talent-Campus anbieten. Auch auf das neue Domizil in Sendling hat sich die Bildungseinrichtung nach eigenen Angaben vorbereitet. So sollen auf dem HP 8 ansässige Kunstschaffende Kurse anbieten und beim MVHS-Kunstsommer mitwirken. Die MVHS wolle das Kooperationsumfeld erweitern und in Sendling Dozenten und Dozentinnen gewinnen, sagte die Geschäftsführung auf Nachfrage von Kulturreferent Anton Biebl. Das trage dazu bei, das neue Kulturzentrum lokal zu verankern. Die Nachfrage hatte ein Antrag der Fraktion ÖDP/FW im Stadtrat ausgelöst. Diese hatte eine Analyse der Bevölkerungsstruktur und von Kultureinrichtungen gefordert, um die Verwurzelung des Gasteig-Zentrums in Sendling zu beschleunigen.
Die MVHS bietet am neuen Standort Jugendprojekte an und Lehrgänge zum Nachholen von Schulabschlüssen. Außerdem soll dort ein Schwerpunkt "Kultur, Kunst, Kreativität" geschaffen werden - mit Werk- und Musikräumen, einem Fotostudio und einer Galerie. Als dritte Programmsäule sei ein übergreifendes, allgemeines Kursprogramm vorgesehen, das sich an den Bedürfnissen und der Nachfrage der Stadtteilbevölkerung orientiere, hieß es seitens der MVHS-Geschäftsführung.
Für das Programmkonzept der MVHS in Sendling habe man, wie früher bereits auch vor der Eröffnung der Volkshochschulen in Moosach, Haidhausen und in Allach-Untermenzing, die Bevölkerungsstruktur analysiert, in erster Linie in Sendling, aber auch im Nachbarbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln. Dafür habe man Demographieberichte und Daten des Statistischen Amts München zur Altersstruktur, zu Nationalitäten, Bildungseinrichtungen, zum Wirtschaftsleben und kulturellen Umfeld herangezogen. Man habe auch in der Umgebung nachgefragt, bei Schulen und Beratungsstellen. Neue Kooperationen auf dem HP 8 seien mit der Hochschule für Musik und Theater, der Münchner Stadtbibliothek, den Philharmonikern, dem Stadtteilkulturzentrum Luise, mit ortsnah verankerten Künstlern, Kulturschaffenden und Firmen besprochen worden.