Sendling:Stadt soll mitbieten

Lokalpolitiker fordern zum Kauf eines Mietshauses auf

Die teils langjährigen Mieter eines Hauses in der Implerstraße sind laut der SPD in Sendling davon bedroht, ihre Wohnungen zu verlieren. Das Haus an der Implerstraße 28, erbaut um 1909, mit altbautypischen familiengeeigneten Wohnungen, gehört einer Erbengemeinschaft, die sich offenbar uneins ist. Nun soll das Gebäude, in dem zehn Parteien leben, zwangsversteigert werden. Ein Termin ist für Februar angesetzt. Der Sendlinger Bezirksausschuss (BA) hat in dieser Woche die Stadt einstimmig aufgefordert, sich an dem Versteigerungsverfahren zu beteiligen und das Haus zu erwerben oder das Vorkaufsrecht der Stadt auszuüben.

Die Lokalpolitiker befürchten, dass die derzeit gängigen Mechanismen einsetzen könnten, wenn ein Renditesucher bei der Versteigerung zuschlägt: Luxusmodernisierung, Mieterhöhung, Vertreibung der Mieter werden in der Begründung genannt. Für die Stadt München wäre dies der erstmalige Einsatz bei einer Versteigerung mit dem Ziel, günstigen Wohnraum zu erhalten. Die städtischen Juristen sollten sich bemühen, das Vorkaufsrecht der Stadt aufgrund der Erhaltungssatzung, die dort gilt, auch in diesem Versteigerungsverfahren geltend zu machen. Andernfalls könnten Versteigerungsverfahren zum Schlupfloch werden, um das Vorkaufsrecht der Stadt zu umgehen und Abwendungserklärungen zu vermeiden, befürchtet der SPD-Fraktionsvorsitzende Ernst Dill. Nach dem Erwerb solle die Stadt das Haus an eine Sendlinger Wohngenossenschaft weiterverkaufen.

© SZ vom 10.12.2018 / lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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