Sendling:Schützenhilfe von den Grünen

Gasteig-Umzug: Die HP8-Kreativen finden Verbündete im Stadtrat

Beim Bezirksausschuss Sendling waren sie noch auf Zurückhaltung gestoßen, jetzt bekommen die Künstler und Gewerbetreibenden, die an der Hans-Preißinger-Straße 8 ("HP8") ihre Ateliers und Werkstätten betreiben, Schützenhilfe von den Grünen. Die HP8-Mieter fürchten um die Existenz ihres Kreativbiotops, wenn das Stadtwerke-Gelände am Heizkraftwerk Süd tatsächlich zum Interimsquartier für den Gasteig wird. Die Grünen im Stadtrat fordern, die Mieter an der Planung zu beteiligen. Als Diskussionsgrundlage kann aus Sicht der Fraktionschefs Gülsen Demirel und Florian Roth ein Konzept des Büros Clemens Bachmann Architekten dienen, das selbst zu den HP8-Mietern gehört. Auf dem Gelände verdienten mehr als 300 Menschen ihren Lebensunterhalt, erklärte Demirel. "Das darf die Stadt nicht einfach für eine Interimslösung plattmachen, die nach einiger Zeit wieder verschwinden wird." Florian Roth räumte ein, dass der Gasteig große Flächen benötige. Dennoch müssten die Interessen der jetzigen Mieter berücksichtigt werden: "Langfristig könnte sich Wohnen, Kultur und Gewerbe zu einem zweiten Kreativquartier formieren, das München ebenso dringend braucht wie seine Hochkultur."

Weil der Gasteig-Komplex an der Rosenheimer Straße saniert werden muss, soll das Kulturzentrum für fünf Jahre in ein Ausweichquartier umziehen. Standort-Favorit von Aufsichtsrat und Münchner Philharmonikern ist die Hans-Preißinger-Straße 8. Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat am 23. November.

© SZ vom 25.10.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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