Auch wenn das Stadtgrau dominiert, umfasst Sendling mit dem Flaucher und dem Neuhofener Berg bedeutende Grünoasen, deren Schutz aus Sicht der CSU im Bezirksausschuss (BA) Sendling in den Zuständigkeiten der Untergremien zu wenig berücksichtigt wird. Einen neuen Unterausschuss Baum-, Umwelt- und Naturschutz konnten Andreas Lorenz und seine CSU-Kollegen aber nicht durchsetzen.
Die Gelegenheit für einen entsprechenden Denkanstoß lieferte die Vorsitz-Neuwahl des Unterausschusses Kultur und Freizeit, dessen Leiter Korbinian Werner (Grüne) den BA im September verlassen hatte. Der Unterausschuss, so Lorenz, habe in den 17 Monaten seines Bestehens "seltenst" getagt, und wenn, dann nur mit wenigen Themen, da Kultur- und Freizeitveranstaltungen meist über Zuschussanträge im Budget-Ausschuss landen. Der Rest ließe sich dem Bereich Bildung und Soziales zuordnen, so Lorenz. Der Baumschutz beschäftige den BA hingegen mit aus dessen Sicht fragwürdigen Fällanträgen immer öfter. Vor allem die Nutzungskonflikte im Flaucher würden außerdem einen eigenen Ausschuss verdienen.
Für Grünen-Fraktionssprecherin Christina Hesse ist der Naturschutz dagegen ein "Querschnittsthema", das in allen anderen Ausschüssen ohnehin seinen Platz habe. Die Vielfalt kultureller Einrichtungen, von der Kulturschmiede bis hin zum Interims-Gasteig, liefere andererseits aus Mehrheitssicht genug Gründe für einen eigenen Ausschuss. Reichlich kulturelle "Andockpunkte" auf der einen und eine gute Arbeit der Baumschutzbeauftragten Heidemarie Simon (CSU) auf der anderen Seite sieht auch René Kaiser von der FDP. Die Liberalen wollten das CSU-Anliegen dennoch wenigstens in einer der künftigen Sitzungen diskutiert sehen. Die Mehrheit lehnte dies fürs Erste ab und bestätigte den Kultur- und Freizeit-UA zugleich in seiner Existenz, indem sie Susanne Gerlach (Grüne) zur neuen Vorsitzenden wählte. Der UA-Vizevorsitzende Patrick Oehler unterlag mit vier von 16 Stimmen.