Die Gebäude der Neuhofschule an der Steinerstraße werden voraussichtlich abgerissen. Zumindest gibt es eine Voranfrage an die Stadtverwaltung, ob dort eine Wohnanlage mit gewerblicher Nutzung gebaut werden könnte. Geplant sind familiengerechte Wohnungen, auch Klein-Apartments mit einer Größe von 25 bis 30 Quadratmetern.
Im Sendlinger Bezirksausschuss löste die Ankündigung Erstaunen aus. Das Schulgebäude scheine noch gut in Schuss zu sein, hieß es. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Ernst Dill (SPD), sagte, dass das Anwesen laut der Anfrage mit einer Geschossflächenzahl von 2,23 relativ dicht bebaut werden solle - "enger als im Sendlinger Unterfeld". Die 800 Schüler des Gymnasiums und der Realschule der privaten Neuhofschule (Neuhof und Novalis) werden vom kommenden Montag an nach und nach in ein ehemaliges Bankgebäude an der Plinganserstraße 150 umziehen. Der Wunsch zum Wechsel ging von der Schulfamilie aus. Die Neuhofschule ist seit 1998 an der Steinerstraße. In den vergangenen Jahren sei viel investiert und weiterentwickelt worden, sagt Geschäftsführer Jürgen Meyer vom Neuhof-Bildungswerk. Doch die Verteilung der Gebäude auf dem Areal erschwere die täglichen Abläufe, auch mit den Toiletten war man nicht mehr zufrieden. Zwar schmiedeten die Schulbetreiber zunächst selbst Baupläne, dann aber wurde ihnen das Haus an der Plinganserstraße zur Miete angeboten - ein Gebäude mit fast 8000 Quadratmetern, damit knapp 50 Prozent größer als die Anlage an der Steinerstraße, und einem großen Pausenhof.
Laut Meyer wurde mit viel Aufwand umgebaut. Die neuen Klassenzimmer seien größer und bekämen viel Licht ab, es gebe hochmoderne Fachräume. Derzeit bemühe man sich noch um eine Turnhalle, die fehlt auf dem Gelände. Das nahe gelegene "Gravity-Lab", ganz neu und Münchens erste Freestyle-Halle, ist für den Schulsport kaum geeignet. Bei den Umbauarbeiten gab es ein paar Verzögerungen, so ist auch der Pausenhof noch nicht ganz fertig, sonst wäre die komplette Schule bereits nach den Ferien an die Plinganserstraße gewechselt.