Schwerverletzter bei Brand:Feuerdrama in Laim

Lesezeit: 1 min

In der Wohnung eines Heilpädagogen in Laim bricht ein Feuer aus. Die Feuerwehr findet seinen Nachbarn bewusstlos im Treppenhaus - sein Zustand ist kritisch. Das Haus wird so schwer beschädigt, dass 23 Wohnungen nicht mehr bewohnbar sind.

Von Marco Völklein

Als der Löschzug der Feuerwehr am Einsatzort in der Landsberger Straße eintrifft, schlagen die Flammen bereits aus dem Fenster der Wohnung im vierten Obergeschoss und drohen, auf das darüber liegende Stockwerk überzugreifen. Es müssen dramatische Szenen gewesen sein, die sich Samstagfrüh in Laim abgespielt haben.

Alarmiert wurden Polizei und Feuerwehr gegen 2.40 Uhr durch Bewohner des Mehrfamilienhauses, die bemerkt hatten, dass Rauch unter der Eingangstür zur Wohnung eines 41-jährigen Heilpädagogen hervorquoll. Noch bevor die Feuerwehr anrückte, waren zwei Beamte der Polizeiinspektion 41 an dem Haus eingetroffen.

Sie traten die Wohnungstüre ein und trafen auf den Heilpädagogen, der nach Polizeiangaben im Flur stand und mehr als ein Promille Alkohol im Blut hatte. Die Beamten zogen den Mann aus der brennenden Wohnung und erlitten dabei leichte Rauchgasvergiftungen, ebenso der Heilpädagoge.

Die mittlerweile eingetroffenen Helfer der Feuerwehr drangen über eine Drehleiter in das Obergeschoss vor und gingen gegen das Feuer vor. Ein Übergreifen des Brandes auf das Stockwerk darüber oder die Wohnungen nebenan konnten sie so verhindern. Ein zweiter Feuerwehr-Trupp versuchte, über das Treppenhaus vorzudringen. Dabei trafen die mit Atemschutzgeräten ausgestatteten Retter auf den 57-jährigen Nachbarn des Heilpädagogen, der bewusstlos im Hausflur lag.

Offenbar hatte der Mann zuvor versucht, sich über das total verrauchte Treppenhaus ins Freie zu retten und war dabei nur kurz nach Verlassen seiner Wohnung bewusstlos zusammengebrochen. Die Einsatzkräfte brachten den Mann ins Freie und begannen, ihn zu reanimieren. Mit einer schweren Rauchgasvergiftung kam er in eine Klinik. Sein Zustand ist laut Feuerwehr "kritisch", die Polizei spricht von "lebensbedrohlich".

Das vierte Obergeschoss des Hauses wurde durch Qualm und Ruß so schwer beschädigt, dass die 23 Wohnungen auf der Etage nicht mehr bewohnbar sind. Spezialisten der Polizei haben Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, stehen aber vor einer Herausforderung: Nach Angaben der Polizei ist die Wohnung "extrem ausgebrannt", sodass die Fahnder kaum Spuren sichern konnten. Das Feuer hatte offenbar eine solche Hitze entwickelt, dass die Eingangstür von Innen durchgebrannt ist. Der Schaden am Gebäude beträgt laut Polizei etwa 150 000 Euro.

© SZ vom 03.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: