Schwanthalerhöhe:Schattenseite des Vergnügens

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Es wird wieder eng: Die Theresienwiese ist - rot schraffiert- in den kommenden Wochen gesperrt. (Foto: Stadt München)

Startschuss für den Wiesn-Aufbau - für die Anwohner im Zentrum und im Westen der Stadt beginnt nun die Zeit, in der zunehmend mit Behinderungen und Sperren gerechnet werden muss

Von Thomas Kronewiter, Schwanthalerhöhe

Mit dem Montag hat sie eigentlich schon wieder begonnen, Münchens fünfte Jahreszeit, die durch Aufbau, Abbau oder das eigentliche Fest charakterisiert ist: Die Wiesn 2015 wird mit dem Aufbaubeginn am Montag nun Tag für Tag sichtbarer werden, Zeltstangen, später auch -bahnen werden sich Stück für Stück in die Höhe schrauben, bevor es dann wieder am 19. September heißt: "O'zapft is". Für die Anwohner im Zentrum und im Westen der Stadt beginnt nun aber auch die Zeit, in der mit Behinderungen und Sperren zunehmend zu rechnen ist.

Die Theresienwiese ist mit dem Beginn dieser Woche großflächig Sperrgebiet, das ergibt sich aus der Großbaustelle, die aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf. Bis Ende August aber gibt es Möglichkeiten, doch die Direttissima über das Gelände zu nehmen. Wichtigste Achse ist die Verbindung von der Mozartstraße via Esperantoplatz bis zur Bavaria: Die Matthias-Pschorr-Straße ist bis 6. September eingeschränkt nutzbar: wochentags von 20 bis 6 Uhr und an den Wochenenden ist sie frei zugänglich. Von Montag bis Freitag, täglich von 6 bis 9 Uhr und von 16 bis 20 Uhr, ist mit zehnminütigen Sperrungen für den Baustellenverkehr von jeder vollen Stunde an zu rechnen.

Montag bis Freitag bleibt diese Querung jeweils zwischen 9 und 16 Uhr sowie ganztags vom 7. bis zum 18. September gesperrt. Eine ständige Querung der Theresienwiese ist während der Aufbauzeit auf dem Südteil über die Zufahrt zur Bavaria entlang des Bauzauns der Oidn Wiesn möglich.

Mit der Sperrung hat auch der Aufbau der 16 Festhallen begonnen. Erst vom 24. August an folgt der Aufbau der Mittelbetriebe, also der 21 Wurst-, Enten-, Hühnerbratereien und der Cafés. Vom 31. August an werden die Hochfahrgeschäfte aufgebaut. Am 7. September kommen die Schaustellergeschäfte, vom 10. September an beziehen die Beschicker die städtischen Buden, nach dem 11. September folgen die Mandelbratereien und Souvenirverkaufsstellen. Die Brotstände beschließen dann am 16. September die Aufbauphase, die in der Anfangszeit rund 150, in der Schlussphase vor dem Anstich 800 Personen beschäftigt. Das Kreisverwaltungsreferat geht vom gleichen Aufwand wie in den Vorjahren aus. Wie 2014 werde es drei Sperrringe geben, bestätigt Sprecherin Daniela Schlegel.

Der innere Sperrring sichert dabei die eigentliche Festwiese, dort sind Poller vorhanden. Der mittlere Sperrring, ebenfalls annähernd im Wiesn-Umgriff, sorgt dafür, dass Bavariaring und Theresienhöhe ganztags verkehrsfrei bleiben. Der äußere Sperrring im Umgriff Ganghofer-, Schwanthaler-, Paul-Heyse- und Hans-Fischer-Straße lässt nur Anliegern die Zufahrt, dort wird es Kontrollen geben. Mit der Errichtung dieser Riegel beginnt das städtische Baureferat am 10. September.

Die Einschränkungen zu Lasten der Bevölkerung sind in mehreren Gesprächsrunden mit der Verwaltung, den drei anliegenden Bezirksausschüssen und den Zeltaufbaufirmen besprochen. Mit der Regelung ist etwa Sibylle Stöhr (Grüne), Vorsitzende des Gremiums Schwanthalerhöhe, durchaus zufrieden. "Wir hätten gerne eine Zufahrt rund um die Uhr", räumt sie ein, doch habe sie den Eindruck, dass man jedes Jahr ein bisschen mehr erreiche - und dass man auch noch etwas ändern könne.

Wer wissen will, was sich in den Schausteller- und Wirtsgassen tun wird, muss bis Ende des Monats warten. Am 30. Juli lädt die Stadt zur Wiesn-Pressekonferenz.

Und nach der Wiesn geht alles wieder auf Anfang: Abzug und Abbau beginnen unmittelbar nach Wiesn-Ende am 4. Oktober.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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