Schwanthalerhöhe:Müssen will keiner

Konzept "Nette Toilette" wird auf der Schwanthalerhöhe abgelehnt

Wer in der Stadt unterwegs ist und von einem dringenden Bedürfnis geplagt wird, hat schlechte Karten. Denn statistisch gesehen, gibt es pro 13 000 Einwohner nur eine öffentliche Toilette. Ein Stadtratsbeschluss soll die Situation entschärfen. Wirte sollen davon überzeugt werden, ihre Sanitäranlagen kostenfrei auch Passanten zur Verfügung zu stellen. Der Haken, so sieht man das in der Bezirksausschüssen: Die Politiker aus dem Viertel sollen das Konzept und den finanziellen Ausgleich mit den jeweiligen Gastronomen verhandeln. Dagegen haben jetzt auch die Vertreter der Schwanthalerhöhe geschlossen Stellung bezogen. "Das ist nicht unser Job", argumentierte die Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Anscheinend wolle kein städtisches Referat zuständig sein, weshalb die Aufgabe nun abgeschoben werde: "Dann muss man überlegen, ob man die Sache nicht an die Stabstelle des Oberbürgermeisters hängt." Stöhrs Stellvertreter Thomas Hofstätter (CSU) nannte es "einen Skandal und eine Schande", dass das Prinzip andernorts in Europa funktioniere, selbst in ärmeren Kommunen. "Dann muss der Stadtrat halt auch mal in den Topf langen!"

© SZ vom 17.11.2016 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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