Schwanthalerhöhe:Großes Date mit der Demokratie

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Fest auf der Theresienwiese - dem Originalschauplatz des Auftakts von bayerischer Revolution und Räterepublik

Sie haben nicht nur größten Wert darauf, sondern sich dafür auch gewaltig ins Zeug gelegt, dass dieses Kapitel bayerischer Geschichte dort erzählt wird, wo es sich vor hundert Jahren zugetragen hat: auf der Theresienwiese. Allen voran der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe sowie die Kollegen aus der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und vielen Nachbar-Ausschüssen initiierten und organisierten für diesen Mittwoch mit dem Kulturreferat das "Fest der Demokratie", das exakt vor hundert Jahren nach dem Auftakt zu Revolution und Rätezeit in München startet: am Nachmittag des 7. Novembers. Unter der Bavaria versammelten sich 1918 um 15 Uhr Zehntausende Münchner zu einer Friedenskundgebung. Aufgerufen hatten dazu einst die SPD und die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD). 2018 steigt dort nun die Demokratie-Sause und zwar im Herzkasperl-Zelt, das man dort nach dem Oktoberfest hat stehen lassen.

Bei freiem Eintritt sollen auch Kinder möglichst undogmatisch mit dem historischen Ereignis vertraut gemacht werden. Bereits um 14 Uhr beginnt die "Aktion R - Revolutionsrallye rund um die Theresienwiese für Buben und Mädchen ab zehn Jahren; Führungen gibt's um 15.30, 16.30 und 17.30 Uhr (Anmeldung: revolution@viertelgeschichte-ludwigsvorstadt.de).

Um 14.30 Uhr präsentiert die Mittelschule an der Neuaubinger Wiesentfelser Straße ihr Jahresthema "Unsere Schule wird zur Räterepublik". Dass man mit dem Widerstand gar nicht früh genug anfangen kann, nämlich daheim, lässt sich bestens von Café Unterzucker lernen und seiner "ungesüßten Kindermusik" samt "unversäuertem Erwachsenenschmarrn". Die Combo tritt von 15.30 Uhr an auf.

Das Abendprogramm mit reichlich Prominenz moderiert Kabarettist und Autor Christian Springer von 17 Uhr an. Mit engagierten "Köpfen" Münchens verabredet er sich zum "Date mit der Demokratie". Dabei sind unter anderem Schriftstellerin und Filmemacherin Doris Dörrie sowie ihre Kollegin Suli Kurban, Polizeipräsident Hubertus Andrä und Miriam Heigl von der Fachstelle für Demokratie.

Das hohe Lied auf die Souveränität des bayerischen Volkes stimmen nach der offiziellen Eröffnung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter (18 Uhr) Hans Well & die Wellbappn (18.15 Uhr) an; anschließend spürt "R - die RevolutionsRevue" (20 Uhr) der Aufbruchstimmung vor 100 Jahren nach. Maria Peschek, Liesl Weapon, Andreas Bittl, Taiga Trece, Verena Rendtorff und der Köşk-Chor klopfen unter Regie von Dorothea Schroeder die Entwicklung der Staatsform bis heute ab. Ein fetter Tusch zum Schluss (21 Uhr): Die Bigband Dachau & Special Guest blasen zum "Tanz der Demokratie" - und ihr Klang wird in dieser historischen Nacht wohl weit über die Theresienwiese wehen.

© SZ vom 07.11.2018 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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