Schwanthalerhöhe:Es reicht

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Bezirksausschuss wehrt sich gegen kommerzielle Events auf der Theresienwiese

"Krass-kommerzielle Veranstaltungen" nennt Sarah Seeßlen von den Grünen die Art von Events, die auf der Theresienwiese "in den letzten Jahren stark zunehmen". Auch wenn sie und mit ihr der gesamte Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe nicht entscheiden darf, was sich vor ihrer Haustür das ganze Jahr über abspielt, werden sie in jedem Jahr aufs Neue vom Referat für Arbeit und Wirtschaft um eine Stellungnahme gebeten - dann, wenn ihnen eine Liste mit Festivals vorlegt wird, die dort im folgenden Kalenderjahr geplant sind.

Besonders unbeliebt ist regelmäßig das Rewe-Family-Fest. "Ich frage mich", so Seeßlen, "warum die Stadt nicht auf unsere Bedenken reagiert, obwohl die drei umliegenden Bezirksausschüsse seit Jahren diese Veranstaltung ablehnen". Thomas Hofstätter (CSU) stimmt ein: "Ich nenne das ja nur noch Rewe-Vermüllungsfest, weil es nach einer Woche Frühlingsfest nicht so aussieht wie nach einem Tag Rewe-Fest." Zaghaft wandte Holger Henkel (SPD) ein, dass es auch "welche gibt, die da gern zum Einkaufen hingehen". Mehrheitlich sprach der BA dennoch sein Veto gegen das Happening aus. Ebenfalls keine Chance im Gremium hatte das Sonnwendfeuer, das zwar von einem Burschenverein organisiert werde, letztlich aber auch eine "hoch kommerzielle" Angelegenheit sei.

Ebenso ein klares Nein erntete das Internationale Street Food Festival, das Ende April innerhalb von drei Tagen geschätzt 10 000 Menschen verköstigen will. Zu "müllproblematisch", urteilte die Ausschuss-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne). Ebenso kategorisch abgelehnt wurde der "Zirkus des Horrors", der Ende Mai drei Wochen lang seine Zelte auf der Theresienwiese aufschlagen will. Angekündigt ist ein "komplett im Horror-Stil thematisiertes Varieté", schreiben die Vertreter des Referates für Arbeit und Wirtschaft, der Besuch sei "nichts für schwache Nerven". Stöhr nannte das Programm "problematisch, besonders vor dem Hintergrund der Horror-Clown-Debatte um Halloween".

Die einzige Zustimmung Abends verbuchte das Afrika-Festival. Dieses sei, so schränkte Seeßlen ein, "wenn man ehrlich ist, auch kommerziell und kostet Eintritt. Die machen aber ein tolles Kinderprogramm und geben gute Konzerte."

© SZ vom 18.11.2016 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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