Schwanthalerhöhe:Ein Stöpsel für den Flaschenhals

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Weil viele Autofahrer am Gollierplatz trotz des Verbots in die Trappentreustraße einfahren, soll jetzt eine Schranke her

Von Andrea Schlaier, Schwanthalerhöhe

Dafür, dass Pkw diese Engstelle überhaupt nicht passieren dürfen, ist die Bilanz sportlich: "Da fahren in zehn Minuten 20 Autos durch", schildert eine Nachbarin und junge Mutter ihre Beobachtungen am sogenannten Stöpsel an der Trappentreustraße den Mitgliedern des Bezirksausschusses (BA) Schwanthalerhöhe. "Und manche mit Tempo 60; das ist nicht zulässig, das ist gefährlich und auch eine Lärmbelästigung!" Der Flaschenhals ist seit Jahren Thema unter Anwohnern und Stadtteilpolitikern. Für Pkw ist die Durchfahrt des Bereichs westlich des Gollierplatzes verboten; doch viele halten sich nicht daran; einzig Busse und Taxis dürfen hier mit Tempo 30 vorbeirollen. Weil in dem Abschnitt chronisch gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen wird, sinnt man im Bezirksausschuss jetzt auf eine technische Lösung des Problems.

"Man könnte etwa versenkbare Poller aufstellen, die nur für Busse und Taxler runtergehen", führt Anja Kaiser (Grüne) als Vorsitzende des Umwelt- und Verkehrsausschusses ins Feld. "Eine Schranke wäre vielleicht nicht schlecht", denkt Holger Henkel (SPD) laut weiter. Ulf Schröder (SPD) stellt zustimmend fest: "Am Flughafen funktioniert das hervorragend!" Die BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) führt an, "dass es so was auch schon in Großhadern gibt".

Die Stadtviertelpolitiker wollen, so viel wird klar, in der Sache nun rigoroser vorgehen. Schließlich haben in der Vergangenheit weder Verbotsschilder noch Mahnungen gefruchtet. Immer wieder preschen Autos durch das Nadelöhr, das auch viele Kinder queren und sich damit in Gefahr begeben. Eine dritte Variante wäre eine Ampel, die ausschließlich ein Freizeichen für Busse, Taxifahrer oder Notdienste gibt. Regelmäßig wird auch der Ruf nach mehr polizeilicher Kontrolle laut. Rudolf Stadler von der Polizeiinspektion 14 relativiert sogleich in der Sitzung des Bezirksausschusses: "Wenn man eine Zeit lang überwacht, wird's wieder besser, danach aber wieder schlechter." Er verspreche, dass jetzt, nach dem personalintensiven Einsatz rund ums Oktoberfest, wieder mehr am Stöpsel kontrolliert werde. Gleichzeitig hielt er Bewohnern der Gegend auch den Spiegel vor: "Ein Großteil der Autofahrer, die hier erwischt werden, sind Anwohner" - während übrigens Betrieb auf dem Spielplatz am Gollierplatz herrsche. Das Gremium will von der Verwaltung zwei Optionen prüfen lassen. Priorität 1 hat eine Schranke, Priorität 2 eine Ampel. Damit könnte der Stöpsel tatsächlich den Flaschenhals verlässlich abdichten.

© SZ vom 03.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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