Schwanthalerhöhe:Döner-Haus, zum dritten

Die leer stehende Immobilie wird zwangsversteigert - fast jedenfalls

Von Sonja Niesmann, Schwanthalerhöhe

Wechselt das "Döner-Haus" an der Schwanthalerstraße 119 demnächst den Eigentümer? Am Mittwoch, 15. Mai, wird sich im Grundbuchamt an der Infanteriestraße entscheiden, wie es mit dem Gebäude, das es mit mittlerweile 14 Jahren Leerstand zu fragwürdiger Prominenz gebracht hat, weitergeht. Am Mittwoch dieser Woche stand die vor sich hin rottende Immobilie zur Zwangsversteigerung an. Doch praktisch in letzter Sekunde gelang es dem Noch-Eigentümer, eine Woche Aufschub zu erwirken.

Termine für eine von Gläubigern beantragte Zwangsversteigerung waren in den vergangenen sechs Jahren schon einige angesetzt gewesen, zuletzt Ende März 2017, und jedes Mal wieder abgesetzt worden, weil der Eigentümer kurz zuvor seine Schulden, unter anderem von der Stadt verhängte Zwangsgelder, zahlte. Dieses Mal ging das Verfahren tatsächlich über die Bühne, mit nur zwei Bietern. Den Verkehrswert hat ein Sachverständiger laut Klaus-Peter Jüngst, Sprecher des Münchner Amtsgerichts, auf 5,4 Millionen Euro angesetzt, das Einstiegsgebot habe bei 2,75 Millionen Euro gelegen. Das höchste Gebot - 4,85 Millionen Euro - kam von der Münchner Biermeier Bauwerte GmbH. Den endgültigen Zuschlag bekam der Chef des Bauträgers, Josef Biermeier, dennoch nicht: Der ebenfalls anwesende Eigentümer, der die ehemalige "Gaststätte zum Riedwirt" und spätere Döner-Braterei zu einem Hotel mit Gastronomie umbauen will, aber seit Jahren damit nicht vorankommt, bat überraschend um drei Wochen Aufschub. In dieser Frist könne er Geld für seine Gläubiger auftreiben. Die Rechtspflegerin, die die Zwangsversteigerung leitete, gewährte ihm eine Woche.

© SZ vom 10.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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