Schwanthalerhöhe:Alternativ Wohnen

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Grüne/Rosa Liste fordern Platz für das Wagendorf von "Rad und Tat"

Wenig Platz, nur das Nötigste passt hinein, und eigentlich fährt man mit ihm im Sommer für ein, zwei Wochen auf den Campingplatz: der Wohnwagen. Obwohl er bei Urlaubern beliebt ist, könnten sich nur wenige vorstellen, dauerhaft darin zu leben. In München jedoch gibt es immer mehr Menschen, die das Wohnen in einem Wagen oder einer ganzen Wagenburg einer Wohnung vorziehen, darunter auch die Mitglieder des Vereins "Rad und Tat". Für sie fordert die Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste einen dritten Wagenplatz in München, und zwar auf einem städtischen Grundstück an der Ganghoferstraße 72.

Bereits im Februar hatte der Verein das Vorhaben im Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe vorgestellt. Damals hatte die Stadtverwaltung durchaus positiv reagiert. Da eine endgültige Entscheidung nach wie vor nicht gefallen ist, beantragten die Grünen nun, das brachliegende Areal mit mehrjähriger Laufzeit zur Zwischennutzung an "Rad und Tat" zu vermieten. Dabei orientiert sich die Rathaus-Fraktion auch an den bereits vorhandenen alternativen Wohn- und Kulturprojekten "Stattpark Olga" und "Hin und Weg". Auch die Menschen in diesen beiden Wagen-Quartieren haben sich schwergetan, einen Standort zu finden. Sie kämpften in der Vergangenheit um Grundstücke beziehungsweise tun es noch. Für die Fläche an der Ganghoferstraße liegen laut Grünen derzeit keine anderen Vorschläge seitens der Bürger oder der Verwaltung für eine Zwischennutzung vor. Daher erachtet die Fraktion es für sinnvoll, dort ein Wagenquartier zu errichten. Sie spricht sich dafür aus, auch unabhängig von diesem Areal die Diskussion über einen dritten Wagenplatz im Stadtrat zu eröffnen und letztlich auch zu entscheiden. Wie die Mitglieder von "Rad und Tat" sind sie der Meinung, eine Stadt wie München müsse weiterhin Platz für alternative und vielfältige Wohn- und Lebensformen bieten.

© SZ vom 03.01.2019 / ilgd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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